Das Leben von wohnungslosen Menschen ist von Einsamkeit, Arbeitslosigkeit und Armut geprägt. Sie sind deutlich häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und sie haben erhebliche Probleme, den normalen Alltag zu bewältigen. Im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus finden insgesamt 70 wohnungslose Frauen und Männer, die süchtig und oft zusätzlich psychisch oder chronisch krank sind, eine Unterkunft. Und sie finden dort Unterstützung, um ihre psychischen Krankheiten und Suchtprobleme anzugehen. Dies gilt sowohl für jene, die ein Leben ohne Suchtmittel anstreben, als auch für jene, die ihren Konsum kontrolliert einschränken möchten.
Krankenstation und besondere Wohnform
Die Krankenstation mit zehn Plätzen bietet medizinische Versorgung für alleinstehende Wohnungslose, die sich aktuell nicht selbst versorgen können, etwa nach einem Krankenhausaufenthalt. Außerdem gibt es 26 Plätze in einer besonderen Wohnform für sogenannte chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke mit seelischer Behinderung.
Struktur und Beschäftigung
Nach einer sorgfältigen Diagnose werden die Bewohnerinnen und Bewohner gezielt gefördert. Ein verbindlicher Wochenplan hilft dabei, den Tagesablauf zu planen und zu gestalten. Es gibt verschiedene Gruppenangebote, wie etwa ein Selbstkontrolltraining und eine interne Suchtgruppe. Zudem finden die Bewohnerinnen und Bewohner verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, je nach ihren individuellen Stärken: Sie können bei der Ergotherapie Holz- und Tonprodukte in der Werkstatt herstellen, Arbeiten im Haus durchführen, sich um Grünanlagen kümmern und um ein Kleintiergehege. Das alles stabilisiert ihre Lebenssituation und stärkt ihre Eigenverantwortung und Selbständigkeit.