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Dass die eva seit 1830 besteht und damit eine der ältesten diakonischen Einrichtungen Deutschlands ist, verdankt sie Christoph Ulrich Hahn. Dieser erblickt am 30. Oktober 1805 in Stuttgart das Licht der Welt. Sein Onkel ist der berühmte Erfinder Philipp Matthäus Hahn, der als Tüftler und „Mechanikerpfarrer“ von sich reden macht. Christoph Ulrich folgt dem Bruder seines Vaters nach und schlägt die Theologenlaufbahn ein. Es folgen Studium und Promotion in Tübingen und ein Auslandsaufenthalt im schweizerischen Lausanne. Dort arbeitet Hahn als Erzieher und Sekretär einer Traktatgesellschaft. Eine Tätigkeit, die Hahn inspiriert und seinem späteren Weg die Richtung vorgibt.
„Die Errichtung einer Gesellschaft zur Ausbreitung kleiner religiöser Schriften“ ist es, die Christoph Ulrich Hahn im Esslingen des Jahres 1829 anregt, kaum dass er seine Anstellung als Vikar in der Neckarstadt angetreten hat. Hahns Antrieb ist, „zum Lesen der Heiligen Schrift anzutreiben und die Grundwahrheiten unseres evangelischen Glaubens, von dem man in unserer Zeit vielfach abgewichen ist, unter dem Volke wieder vertraut, bekannt, wert und teuer zu machen.“
Die noble Idee des jungen Vikars fällt auf fruchtbaren Boden. Zusammen mit Esslinger Bürgern und Geistlichen gründet Hahn im Jahr 1830 einen Traktatverein. Schnell erscheinen die ersten Hefte. Die Auflage steigt rapide, geht bald in die Zehntausende. Daneben sammelt der Verein auch Spenden, mit denen er Bedürftige unterstützt. Ab dem Jahr 1832 nennt er sich Evangelische Gesellschaft. Sie ist die wichtigste Gründung Hahns, aber bei weitem nicht die einzige.
Als die Gesellschaft fünf Jahre nach der Gründung ihren Sitz nach Stuttgart verlegt, ist Christoph Ulrich Hahn schon aus dem Vorstand zurückgetreten. Denn im Jahr 1833 tritt er eine Pfarrstelle in Bönnigheim an. Hier gibt er im Jahr 1835 Johanna Lutz das Jawort. Hahns Frau stirbt acht Jahre später. Im Jahr 1849 geht der Pfarrer mit Elisabeth Marstaller seine zweite Ehe ein. Als auch die Bönnigheimer Kaufmannstochter jung stirbt, lebt Hahn, Vater von vier Söhnen und einer Tochter, vom Jahr 1855 an allein.
In seiner Bönnigheimer Zeit trägt Hahn den Gedanken der Diakonie fort. Erst ruft er ein mehrsprachiges Internat ins Leben, dann eine Volksküche. Ein Kindergarten, der bis heute besteht, geht genauso auf seine Initiative zurück wie ein Leseverein, ein Verein zur Bekleidung armer Landleute, ein Verein gegen Bettel der Handwerksgesellen und schließlich ein Verein für christlich erziehende Ackerbauschulen. In seinen Schriften beschreibt Christoph Ulrich Hahn seinen Ansatz, mit dem er der Zeit weit voraus ist: Immer wieder fordert der Pfarrer eine Diakonie, die nicht nur die Folgen der Armut lindert, sondern deren Ursachen bekämpft.
Neben dem ganz praktischen Einsatz für die Bedürftigen seiner Zeit betätigt der brillante Kopf Hahn sich wissenschaftlich. Er interessiert sich für Themen aus der Sektengeschichte genauso wie für die Entwicklung des Pietismus. Für den zweiten Band seiner monumentalen „Geschichte der Ketzer im Mittelalter“ verleiht ihm die Theologische Fakultät Leipzig 1849 die Ehrendoktorwürde.
1859 wechselt Hahn als Pfarrer nach Stuttgart-Heslach. Er engagiert sich in der Leitung des Württembergischen Wohltätigkeitsvereins. Besonders am Herzen liegen ihm die Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Der Pfarrer gilt bald als Experte des Wohlfahrtswesens. Im Jahr 1863 trifft Hahn den Schweizer Henri Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes. Dessen Arbeit beeindruckt den Stuttgarter tief. Er ruft den Württembergischen Sanitätsverein ins Leben, die erste Organisation des Roten Kreuzes außerhalb Genfs. Die Bewährungsprobe kommt allzu früh. In den Kriegen von 1866 und 1870/71 kümmert sich der Verein um die Verwundeten, gleich welcher Nationalität. Im Jahr 1864 ist es Christoph Ulrich Hahn, der für das Königreich Württemberg die Genfer Konvention unterzeichnet.
Im Alter von 67 Jahren wird Christoph Ulrich Hahn, gesundheitlich angeschlagen, pensioniert. Er bezieht ein Haus am Fuß der Stuttgarter Karlshöhe. Seine mahnende Stimme indes verklingt nicht. Er publiziert in Blättern für das Armenwesen und hält Vorträge in ganz Deutschland.
1880 tritt Hahn zum letzten Mal in der Öffentlichkeit auf. Anlass ist die 50-Jahr-Feier der Evangelischen Gesellschaft. Er stirbt am 5. Januar des folgenden Jahres, findet seine letzte Ruhe auf dem Fangelsbachfriedhof. In einem Flugblatt der Evangelischen Gesellschaft von 1832 heißt es: „Der wahre Glaube an Christum ist immer in der Liebe tätig, und wer von Herzen ein Christ ist, der wünscht auch, daß alle Menschen so fröhlich und selig in Gott sein möchten, wie er es ist.“ Hahns Lebensweg ist ein getreuer Spiegel dieses Programms. Sein Erbe und sein Anspruch leben in der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart bis heute fort.
Seit dem 7. Mai 2013 gibt es in Stuttgart wieder einen Ort, der an Christoph Ulrich Hahn als bedeutenden Wegbereiter des Württembergischen Wohlfahrtswesens erinnert. Die eva und der Stuttgarter Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes haben auf dem Fangelsbachfriedhof einen Gedenkstein aufstellen lassen.
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