Mobile Jugendarbeit West/Botnang feiert den Umzug in neue Räume im Stuttgarter Westen – Bezirksvorsteher Bernhard Mellert bietet Unterstützung an
Stuttgart-West/Botnang. Einfach mal so bei der Mobilen Jugendarbeit vorbeikommen und fragen, was geht: das ist neu für die Jugendlichen im Stuttgarter Westen. Im bisherigen Gebäude in der Schloßstraße mussten sie im Hinterhof klingeln, in den ersten Stock gehen und noch mal eine Tür passieren. Seit Mitte September sind „ihre Mobilen“ in die Elisabethenstraße 28 umgezogen – ins Erdgeschoss direkt am Bismarckplatz, also ins Zentrum des Stadtteils. Das ist jetzt gefeiert worden: mit offiziellen Grußworten, mit Gesang und Rap der beiden Jugendlichen Malayah und Leo, die zur Mobilen Jugendarbeit Kontakt haben. Und mit leckerem Essen aus einem Food-Truck vor dem Haus. „Zur Mobilen Jugendarbeit gehört, dass sie total im Stadtteil integriert ist, wie hier im Westen durch die neuen Räume“, erklärte Pfarrer Klaus Käpplinger, der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Gesellschaft (eva), die die Mobile Jugendarbeit im Westen anbietet. „Denn durch niederschwellige Angebote können lange andauernde Beziehungen entstehen.“
Auch die Jugend-Sozialarbeiter sind glücklich über den neuen Standort. „Die Jugendlichen kommen jetzt einfach mal so vorbei, fragen nach, was hier passiert, kickern eine Runde oder schlagen auf den Boxsack ein, der im Eingangsbereich hängt“, erzählt Tim Weber von der Mobilen Jugendarbeit West/Botnang (MJA). Er ist wie die zehn anderen Fach-Kolleginnen und -Kollegen und ein Student, die hier arbeiten, bei der eva beschäftigt.
Bis der Einzug gefeiert werden konnte ist ein Jahr vergangen. Im November 2018 hat das Team der MJA zum ersten Mal die ehemaligen Räume des Schülerhauses der Schwabschule besichtigt, die der SWSG gehören. Die sozialen Fachkräfte kannten die Räume schon durch ihre Streetwork-Gänge – und waren begeistert von der Idee, hierher umzuziehen. Schon im Dezember 2018 gab es einen weiteren Termin mit dem Architekten Jörg Kottkamp vom Architekturbüro Kottkamp + Schneider. Ab Anfang 2019 wurden die Räume renoviert: die zugemauerte Eingangstür zur Straße hin wurde wieder aufgerissen, die Hintertür sowie der gesamte Boden wurden erneuert, Heizkörper in den Kellerräumen montiert, neue Strom- und Internetkabel verlegt und WC-Anlagen erneuert. „Die neuen Räume sind für uns wie ein frühes Weihnachtsgeschenk. Und die Zusammenarbeit mit der SWSG und dem Architekturbüro lief hervorragend, wir sind sehr dankbar und glücklich“, sagt Klausjürgen Mauch, der bei der eva als Bereichsleiter für die Mobile Jugendarbeit zuständig ist.
Der Zugang zu den jungen Menschen ist am neuen Standort einfacher geworden, die Inhalte bleiben gleich: „Wir sind da“, lautet der Slogan der MJA. Die Mitarbeitenden im Westen sind da für Jugendliche, die sozial ausgegrenzt oder benachteiligt sind. Mit Gruppenarbeit und individuellen Einzelhilfen, mit Streetwork und Schulsozialarbeit an fünf Schulen im Stadtteil, mit Berufseinstiegsbegleitung. Dazu kommen weitere Angebote im Familien- und Nachbarschaftszentrum in Botnang. Barbara Krienitz-Reinhard, die Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Mobile Jugendarbeit West/Botnang und des Fördervereins, wies bei der Einweihungsfeier auf die enge Verbindung zwischen der Mobilen Jugendarbeit und den Kirchengemeinden in Stuttgart-West und Botnang hin. „Ich möchte den Stuttgarter Westen zu seiner Mobilen Jugendarbeit beglückwünschen. Für den Stadtteil sind Sie eine echte Bereicherung“, sagte Bernhard Mellert, Bezirksvorsteher in Stuttgart-West. „Ich biete Ihnen meine Unterstützung und die des Bezirksbeirates an." Auch Helmuth Caesar, der Technische Geschäftsführer der SWSG, war begeistert. Er forderte die sozialen Fachkräfte auf: „Weiter so!“