Mobile Jugendarbeit Ost hat fünfzigjähriges Bestehen gefeiert – Viel Lob von Bürgermeisterin Fezer und Bezirksvorsteherin Eskilsson – Verbundenheit mit örtlichen Kirchengemeinden
Flexibel, am Puls der Zeit und mit einer großen Offenheit im Herzen, so arbeiten die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit Ost. Mit diesen Worten hat Isabel Fezer die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Evangelischen Gesellschaft (eva) gewürdigt. Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung bei der Stadt Stuttgart hat zur 50-Jahr-Feier der Mobilen im Kulturpark Berg ein Grußwort mit vielen Dankeschöns und einer Zusage formuliert: „Ihr Angebot macht einen großen Unterschied für die Jugendlichen im Stuttgarter Osten. Das ist für uns als Stadt wichtig und wird von den Stadträten ernst genommen und finanziert. Sie können auf uns zählen.“
Zur Feier bei Kaiserwetter am vergangenen Freitag mit Live-Musik, Party mit DJ und einem großen Wiedersehen von ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitenden hat auch Charlotta Eskilsson, Bezirksvorsteherin in Stuttgart-Ost, viel Lob verteilt. „Die Mobilen sind ein Seismograph für die Belange von jungen Menschen. Wir im Bezirksbeirat wissen, was wir an Ihnen haben und unterstützen Sie, wo wir können.“
Kante zeigen für benachteiligte junge Menschen
Auch eva-Vorstand Klaus Käpplinger hat dem knapp zwanzigköpfigen Team unter der Leitung von Carola Wolfinger großen Respekt gezollt. Für deren Engagement und dafür, dass sie anwaltschaftlich Kante zeigen, wenn es um „ihre“ Jugendlichen geht, die eher selten in gut bürgerlichen Verhältnissen aufwachsen und in mancherlei Hinsicht mit Benachteiligung zu kämpfen haben. „Seit einem halben Jahrhundert zeigen die Mobilen sich beweglich und bewegend in der kreativen Begleitung junger Menschen“, sagte Käpplinger.
50 Jahre Mobile Jugendarbeit im Osten, das bedeutet auch 50 Jahre enge Kooperation mit den örtlichen Kirchengemeinden. Sie sind – wie auch in den anderen Standorten der Mobilen Jugendarbeit in Stuttgart – im Vorstand engagiert. Die Mobile Jugendarbeit ist als Verein organisiert. So hat Wolfgang Marquardt, Pfarrer der ev. Kirchengemeinde Stuttgart-Ost, bei der Feier betont, wie wichtig es für die Gemeinden ist, in die Jugend zu investieren.
Konzept stammt aus den USA
Es waren evangelische und katholische Gemeinden, die das Konzept von US-amerikanischen Streetworkern in der Arbeit mit straffälligen Cliquen vor einem halben Jahrhundert nach Stuttgart geholt haben. „Wir kümmern uns nicht nur ums selbst als Kirche, sondern um Jugendliche, die einen anderen oder gar keinen Glauben haben“, sagt Marquardt.
Für Klausjürgen Mauch, Abteilungsleiter bei der eva und seit Jahrzehnten vertraut mit der Arbeit der Mobilen, ist das Engagement der Kirchen nach wie vor ein zentraler Baustein der Erfolgsgeschichte dieser auf Beziehung ausgerichteten Sozialarbeit im Stadtteil. „Das kirchliche Sozialraumwissen ist wichtig für uns und öffnet uns manche Türen.“
„Wir sind da!“, so steht es auf der Homepage der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart. Um zuzuhören, wenn es zu Hause nicht gut läuft, um zu beraten, wenn jemand eine falsche Entscheidung getroffen hat und mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, um mit Expertenwissen zur Seite zu stehen, wenn nach der Schule die große Freiheit in große Perspektivlosigkeit umschlägt. Die Mobilen sind da: an den Schulen im Stadtteil, in den Büros und auf den Sofas in der Hackstraße, in den sozialen Netzwerken oder auch im Bus, in dem die Mobilen seit Jahrzehnten unterwegs sind, um mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen.