Aufführungen mit dem Stuttgarter Kammerorchester im Stuttgarter Theaterhaus - Etwa 80 Kinder und Jugendliche sind beteiligt, darunter auch unbegleitete minderjährige Ausländer, die von der eva betreut werden
Stuttgart. Musik, Tanz und Begegnungen von Laien und Profis, die sonst nie zusammen gekommen wären: das Tanzprojekt „Stimmen“ hat schon für die Darstellerinnen und Darsteller interessante Aspekte. Einen wahren Genuss versprechen die Beteiligten den Zuschauern bei den drei Aufführungen im Stuttgarter Theaterhaus Ende Juni. Beteiligt an dem Projekt sind etwa achtzig Kinder und Jugendliche aus Grundschulen, Hauptschulen und Gymnasien. Darunter sind Unbegleitete minderjährige Ausländer, die von Mitarbeitenden der Evangelischen Gesellschaft (eva) betreut werden. Die jungen Menschen erarbeiten das Tanztheater gemeinsam mit professionellen Tänzern und dem Stuttgarter Kammerorchester. Damit sollen Brücken geschlagen werden in Zeiten, in denen immer mehr Flüchtlinge zu neuen Nachbarn werden.
Grundlage des Tanzprojekts ist die Symphonie „Stimmen“ des lettischen Komponisten Peteris Vasks. „Mein Wunsch war es immer, mit meiner Musik die Welt ein wenig besser und glücklicher zu machen“, so Vasks. Diesem Wunsch will sich das Projekt annähern. Ein Künstlerteam unter der Leitung von Matthias Foremny schafft zusammen mit den jungen Menschen sowohl Räume für Improvisationen als auch klar strukturierte Choreografien. Dabei bildet Vasks Symphonie „Stimmen“ das musikalisch-dramaturgische Zentrum des Tanztheaters. Es wird mit musikalischen und tänzerischen Improvisationen bereichert, die auf persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen sowie Experimenten der Beteiligten basieren. „Unsere Jugendlichen üben seit Monaten für dieses große Projekt mit dem Kammerorchester und dürfen sogar ein Solo tanzen“, berichtet Debora Herwig, die bei der eva einige der Mitwirkenden unterstützt.
Das Theaterprojekt will Brücken zum Verstehen des Anderen schlagen, der einem fremd ist. Diese Brücken sollen es auch den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen erleichtern, den Neubeginn in einer für sie häufig völlig fremden Kultur zu bewältigen. Über Musik und Tanz kommen sie in Kontakt mit Gleichaltrigen, die hier aufgewachsen sind.
Das Tanzprojekt wird am 24. Juni um 11 Uhr sowie am 25. und 26. Juni um 18 Uhr im Stuttgarter Theaterhaus, Siemensstrasse 11, aufgeführt. Mehr über die Veranstaltungen finden Interessierte auf der Homepage des Theaterhauses, dort können auch Karten für die Aufführungen bestellt werden.