Netzwerk für pflegende Angehörige schreibt Stuttgarter Hausärzte an - Plakat listet übersichtlich die wichtigsten Anlauf- und Beratungsstellen mit deren Telefonnummern auf
Stuttgart. Viele Menschen, die von Pflegebedürftigkeit oder chronischen Erkrankungen betroffen sind, kennen wichtige Beratungsangebote nicht und wissen nichts über die Hilfen, die ihnen zustehen. Denn gerade in Krisensituationen ist es für Betroffene schwer, sich zu orientieren und neutrale und kompetente Beratung zu finden. Diese Erfahrung machen die Beratungsstellen, die im Stuttgarter Netzwerk für pflegende Angehörige zusammengeschlossen sind, immer wieder. Deshalb wollen sie Betroffene jetzt über deren Hausärzte erreichen. Das Netzwerk hat ein Plakat entworfen, das über die sozialen Beratungsangebote in der Landeshauptstadt sowie die verschiedenen Hilfen informiert, die pflegebedürftigen Menschen zustehen. Das Plakat listet übersichtlich die wichtigsten Anlauf- und Beratungsstellen mit deren Telefonnummern auf. Es kann in Hausarztpraxen ausgehängt werden, zum Beispiel im Wartezimmer. Das Plakat wird in den nächsten Tagen an Ärzte in der Landeshauptstadt verschickt.
Die Erfahrung zeigt: Wenn Menschen in eine Situation kommen, in der sie Hilfen benötigen, kennen sie die entsprechenden Stellen oft nicht – obwohl diese Stellen immer wieder über Medien auf sich aufmerksam machen. Die meisten Menschen suchen jedoch in gewissen Abständen ihren Hausarzt auf. Pflegebedürftige Personen, die selbst nicht zum Arzt gehen können, haben oft Angehörige, die gelegentlich zum Arzt kommen. Hier können sie dann im Wartezimmer oder im Empfangsbereich auf die Informationen aufmerksam werden, die für sie wichtig sind. Die Hausärzte, die die Plakate jetzt mit der Post zugesandt bekommen, können ihr Wissen erweitern und erfahren, welche Anlaufstellen es in Stuttgart gibt. So können mit der Aktion gleich zwei wichtige Zielgruppen erreicht werden. Weitere Adressen und Informationen gibt es auf der Internetseite des Stuttgarter Netzwerks für pflegende Angehörige (s.u.).
Dieses Netzwerk existiert seit fast 15 Jahren. In ihm arbeiten vielfältige Dienste und Organisationen zusammen, darunter die Alzheimer Beratungsstelle der Evangelischen Gesellschaft (eva). Gemeinsames Ziel ist unter anderem, die Zugänge für pflegende Angehörige zum Beratungsnetz in Stuttgart zu verbessern. Im Netzwerk wirken neben städtischen Diensten und Klinik-Sozialdiensten sowohl Mitarbeitende von Angeboten verschiedener Wohlfahrtsverbände als auch Berater von Pflegekassen mit.
Das Netzwerk ist dankbar für die Unterstützung, die es bei dem neuen Projekt erhalten hat: das Layout und der Druck der Plakate wurden von der Bürgerstiftung Stuttgart unterstützt. Den Versand hat das Sozialamt Stuttgart übernommen.