Mobile Jugendarbeit war wieder beim Realschultag auf dem Cannstatter Wasen unterwegs, damit das Feiern der Jugendlichen nicht allzu exzessive Folgen hatte.
Stuttgart. Am 19. April war es wieder so weit: Nach der letzten schriftlichen Abschlussprüfung haben zahlreiche Realschüler aus der Landeshauptstadt und der ganzen Region Stuttgart den sogenannten ‚Realschultag‘ auf dem Cannstatter Wasen gefeiert. Wie in den vergangenen Jahren war die Mobile Jugendarbeit Stuttgart an diesem Tag unterwegs: zehn Mitarbeitende und drei Leitungskräfte des Caritasverbandes und der Evangelischen Gesellschaft (eva) haben dazu beigetragen, dass das Feiern der Jugendlichen nicht allzu exzessive Folgen hatte.
Bereits ab 10.30 Uhr kamen die Schülerinnen und Schüler auf den Wasen, um im Bierzelt ‚Grandl‘ ihre letzte Prüfung zu feiern. Nur dieses Zelt hat die Pforten für unter 18-Jährige geöffnet. Die Schülerinnen und Schüler wussten, dass ab 16 Uhr das Zelt wieder für Erwachsene geräumt werden würde. Somit ging es darum, innerhalb kurzer Zeit in Feierstimmung zu kommen.
Die nüchternen Zahlen des Einsatzes der Mobilen Jugendarbeit belegen, dass kräftig gefeiert wurde: 13 Jugendlichen wurden Spucktüten gereicht und sie wurden mit Wasser versorgt. Mit ihnen wurde geklärt, wie sie nach Hause kommen, und mit den Kumpels der jeweiligen Klasse besprochen, wer diesen Heimweg verlässlich begleiten würde. Fünf mal wurden die Rettungskräfte geholt oder die Jugendlichen von den Mitarbeitenden der Mobilen zur DRK-Station gebracht, wo sie erst mal versorgt wurden. Mit 67 weiteren Jugendlichen haben die Sozialarbeiter Kontakt aufgenommen. Im Vergleich zu den Vorjahren war dies für die Mobile Jugendarbeit „fast schon ein ruhiger Nachmittag“, so Klausjürgen Mauch, der als Leitungskraft der Mobilen Jugendarbeit dabei war. Deutlich weniger Jugendliche als in den Vorjahren hätten über die Maßen Alkohol konsumiert, so Mauch.
Das Zusammenspiel mit der Polizei, den Rettungskräften des DRK und den Mitarbeitern der Securitydienste habe hervorragend geklappt, berichten die sozialen Fachkräfte. In den wenigen Fällen, bei denen die Sicherheitskräfte eingreifen mussten, hätten diese sich besonnen und deeskalierend verhalten. Ebenfalls aktiv waren die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit aus dem Landkreis Böblingen, die ‚ihre’ Jugendlichen abends an den S-Bahnhöfen in Empfang nahmen.
Positiv im direkten Vergleich zu den Vorjahren sei vor allem gewesen, so Mauch: „Als das Zelt geräumt war, lagen nicht mehr reihenweise sturzbetrunkene Jugendliche davor und mussten versorgt werden. Das lag sicher auch an den kühlen Temperaturen.“
Auch in diesem Jahr gab es einige Diskussionen auf dem Wasen, ob dieses Feier-Event tatsächlich sein muss. Nicht nur die Fachkräfte haben sich untereinander darüber unterhalten, auch die benachbarten Standbetreiber haben das organisierte Massenbesäufnis von Jugendlichen kritisiert.