Die Mobile Kindersozialarbeit in Plieningen/Birkach ist weiter unterwegs im Stadtteil
Stuttgart. Martha Schieron von der Mobilen Kindersozialarbeit der eva nutzt viele Möglichkeiten, um in der Corona-Zeit mit ihren jungen Klientinnen und Klienten in Kontakt zu bleiben. Dazu gehören Videotelefonate genauso wie Spaziergänge durch Birkach und Plieningen.
Die Zeiten sind für alle hart. Doch für Kinder, die in beengten Wohnverhältnissen leben, deren Eltern wenig Geld besitzen und die mit dem Home-Schooling ihre Probleme haben, sind sie noch etwas härter. Das weiß Martha Schieron, die schon seit vielen Jahren Kinder in Birkach und Plieningen betreut. Erst war sie Ganztagsbetreuerin in der Schule, seit April 2020 arbeitet die Kindheitspädagogin im Dienst der Mobilen Kindersozialarbeit der Evangelischen Gesellschaft (eva). Der zweite Lockdown setzt ihrer jungen Zielgruppe ziemlich zu: So viel ist verboten, viele klagen, dass ihre Eltern sie aus Angst vor dem Virus kaum noch vor die Tür ließen. Auch Martha Schieron kann die Angebote nicht mehr machen, bei denen sie die Kinder von 8 bis 13 Jahren zur Schnitzeljagd durch den Stadtteil schickt oder mit ihnen auf dem Spielplatz Tischtennis spielt und dabei ins Gespräch kommt.
Untätig ist sie trotzdem nicht. „Ich darf dienstlich ein Smartphone nutzen und halte so den Kontakt zu den Kindern“, sagt sie. Mit manchen führt sie Videotelefonate, mit anderen verabredet sie sich für ein Einzelgespräch in den Räumen der Mobilen Jugendarbeit in Birkach. „Vielen tut es einfach gut, darüber zu reden, was sie bedrückt“, berichtet Martha Schieron. So eine Verabredung bringt zudem Struktur in den Tag – etwas, das vielen Kindern abgeht. Martha Schieron kann sie in der Einzelbetreuung auch bei den Hausaufgaben unterstützen. Das Klassenzimmer fehlt manchen sehr, hat sie erfahren. „Die Kinder und Jugendlichen verlieren daheim den Faden, können sich nicht so gut konzentrieren.“
Regelmäßig ist Martha Schieron auch einfach als Streetworkerin im Stadtteil unterwegs, um die Kinder zu treffen. „Ich nutze viele Möglichkeiten, um den Kontakt zu halten und den Kindern zu vermitteln: ‚Wir sind präsent und für Euch da‘“, sagt sie. Die Botschaft kommt an: Kürzlich hat ihr ein Kind ein selbstgemaltes Bild aufs Handy geschickt. (ds)