Die Kinder der Stärkungsgruppe haben in einem Film gezeigt, was sie im Sommer gemacht haben
Für Kinder, deren Mutter zuviel trinkt oder deren Vater unter einer Psychose leidet, könnten die Sommerferien lang werden. Denn Urlaub ist da meistens nicht drin. Aber es gibt die Stärkungswoche, die von Kulturpädagogin Eva Grabowska, Uwe Schmelzer und anderen aus dem Team der "Hilfen zur Erziehung Mitte" der Evangelischen Gesellschaft (eva) angeboten wird. In diesem Sommer haben sich die Kinder mit dem Märchen von „Hänsel und Gretel“ beschäftigt. Sie haben Hexenmasken gebastelt, sind mit der Standseilbahn zum Waldfriedhof gefahren, haben dort im Wald Brotstückchen verstreut, zusammen Lieder gesungen, Bilder gemalt, viel diskutiert und zusammen gegessen. Impressionen von dieser Woche und den Treffen danach haben die Kinder der Stärkungswoche kürzlich auf der Bühne des Stadtteilhauses Mitte präsentiert. Der aus Mariupol geflohene Theaterfotograf Lev Sandalov hat die Stärkungswoche als Filmemacher begleitet. Sein Enkel war ebenfalls dabei in der Gruppe.
So wurde die Geschichte von Hänsel und Gretel, also den Kindern, die von ihren Eltern weggeschickt wurden, in die Gegenwart übersetzt. Was heißt es, wenn man noch einmal neu anfangen muss, sein Zuhause aufgeben muss, weil zum Beispiel Krieg herrscht? Der Film von Lev Sandalov hat eindrückliche Bilder aus der Ukraine gezeigt, den Weg nach Stuttgart nachvollziehbar gemacht und mithilfe von Bildbearbeitung tolle Szenen geschaffen, in denen die echten Kinder in Märchenkulissen eingebaut wurden. Zum Abschluss der kleinen Feier hat jedes Kind von Bereichsleiter Harald Kuhrt ein gerahmtes Porträtfoto von sich überreicht bekommen. Eine schöne Erinnerung an eine gute und stärkende Zeit.