50 Mädchen und Jungen finden in der Gymnasiumstraße Platz zum Spielen, Forschen und Entdecken
Auf ihren Bobby-Cars und Dreirädern waren die Kinder die ersten, die die Räume der neuen eva:lino-Kita im Hospitalviertel erkunden durften. Denn die 0- bis 6-Jährigen werden hier auch künftig die Hauptrolle spielen. Mit der Einrichtung in der Gymnasiumstraße 42 hat eva:lino, eine Tochtergesellschaft der Evangelischen Gesellschaft (eva), jetzt ihre vierte Kindertagesstätte eröffnet. Die Räume hat der CVJM Stuttgart im Erdgeschoss seines Hauses zur Verfügung gestellt und speziell für den Kita-Betrieb umgebaut. „Die neue eva:lino-Kita trägt wesentlich dazu bei, das Betreuungsangebot hier in Stuttgart-Mitte zu verbessern“, sagte Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer bei der Eröffnung.
In der neuen, viergruppigen Kita finden insgesamt 50 Mädchen und Jungen Platz zum Spielen, Forschen und Entdecken. Hier werden sich Kinder verschiedenen Alters, verschiedener Nationalitäten und Religionen begegnen, von- und miteinander lernen. Vier Plätze sind zudem für Kinder mit Behinderungen vorgesehen, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben. „Unser Konzept ist ganzheitlich ausgerichtet“, so Hanna Fuhr, Geschäftsführerin von eva:lino. Jedes Kind bringe seine individuellen Fähigkeiten mit und könne die Welt in seinem eigenen Tempo erobern.
Wie sehr die neue Kita im Hospitalviertel gebraucht wird, zeigt auch die hohe Nachfrage. „Zwar haben wir in Stuttgart leider noch kein flächendeckendes Betreuungsangebot für Kinder von 0 bis 6 Jahren“, sagte Isabel Fezer. „Aber diesem Ziel kommen wir heute mit der Eröffnung der eva:lino-Kita ein ganzes Stück näher.“ Für das Hospitalviertel sei die Einrichtung auch deshalb ein großer Gewinn, weil sie eine wichtige soziale Funktion erfülle: „Sie trägt dazu bei, dass sich die Menschen hier im Viertel begegnen.“ Und dieses Viertel ist jung, dynamisch und bunt, wie Pfarrer Eberhard Schwarz vom Forum Hospitalviertel deutlich machte. Dies spiegle sich auch in dem pädagogischen Konzept der Kita wider, in dem ein Schwerpunkt auf dem interkulturellen Lernen liegt. „Dies ist ein wunderbarer Ort, an dem die Kinder das vielfältige Leben buchstabieren lernen“, so Schwarz. Zudem ist die Kita im Quartier gut vernetzt und kooperiert unter anderem mit der Johannes Brenz Schule, der Motor Presse und dem Wissenschaftsministerium.
Die Einrichtung im CVJM-Haus ist bereits die vierte Kita, die eva:lino seit Februar 2012 in Stuttgart eröffnet hat. Die anderen drei befinden sich am Diakonie-Klinikum, in der Leonberger Straße sowie in Mühlhausen. Eine weitere eva:lino-Kita in der Forststraße wird im Herbst 2013 den Betrieb aufnehmen. „Es ist eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft, Kirche und Diakonie, Kinder so zu unterstützen und zu begleiten, dass sie sich zu starken, neugierigen und fröhlichen Persönlichkeiten entwickeln“, betonte Pfarrer Heinz Gerstlauer, Vorstandsvorsitzender der eva. Er wies aber auch auf ein drängendes Problem hin – den Fachkräftemangel: „Gutes Personal ist heute Mangelware. Wir alle müssen uns dafür einsetzen, dass junge Menschen den Beruf des Erziehers und der Erzieherin ergreifen und darin eine Lebensaufgabe sehen können.“ Die neue eva:lino-Kita konnte bisher die Hälfte der notwendigen Mitarbeitenden gewinnen. Weitere gut ausgebildete, pädagogische Fachkräfte werden gesucht.
Aber damit sich Kinder frei entfalten können, braucht es auch Räume, die eine offene und warme Atmosphäre versprühen. Dies war dem CVJM beim Umbau wichtig, der durch das Bundesfamilienministerium finanziell gefördert wurde. „Manchmal gibt es Räume, in denen man sich sofort wohlfühlt, weil dort ein guter Geist spürbar ist“, sagte Andreas Schäffer, leitender Referent im CVJM. „Wir wünschen den Kindern, Eltern und Mitarbeitenden, dass es sich in der eva:lino-Kita nach Wertschätzung, Liebe und Wärme anfühlt.“
Die Kinder fühlten sich in ihrer Kita jedenfalls schnell wie zu Hause. Sie nahmen die Spieleecken in Beschlag, erkundeten neugierig den Bewegungs-Pavillon, die Ruhe- und Schlafräume und probierten auch Rutsche, Klettergerüste und Nestschaukel im Außenbereich aus.