Das Projekt „KlassenTreffen“ hat Kinder gestärkt, die in der Coronapandemie eingeschult wurden – Abschlussfest im Waldheim nach drei Jahren
Die Grundschulzeit der 4. Klassen an der Wolfbuschschule und der Reisachschule in Weilimdorf ist bald vorbei. Zwei dieser Klassen, die Eisbären und die Chamäleons, haben am 16. Mai schon eine Art Abschlusstreffen im Waldheim Lindenbachtal gefeiert - mit Snacks, Aufführungen, Spielen und viel Besuch. Denn beide Klassen waren und sind Teil des „KlassenTreffen“. So heißt ein Präventionsprojekt, das die Evangelische Gesellschaft (eva), der Caritasverband Stuttgart und das Gemeinschaftserlebnis Sport (GES) auf die Beine gestellt haben. Drei Jahre lang haben die Eisbären und die Chamäleons dabei gelernt, empathischer und teamfähiger zu werden, Konflikte zu lösen, ihren Körper besser wahrzunehmen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu bekommen. Dass diese Kinder damit anfangs Schwierigkeiten hatten, ist wenig überraschend. Ihr Start ins Schulleben war denkbar schwierig: Geprägt durch Lockdowns und viele Beschränkungen während der Corona-Pandemie. Entsprechend mühsam war es, sich als Klassengemeinschaft zu erleben. Anja Mauch, Schulsozialarbeiterin an der Wolfbuschschule erinnert sich: „Viele waren am Anfang sehr mit sich beschäftigt und hatten große Schwierigkeiten, sich an Regeln zu gewöhnen“.
Zum Team zusammengewachsen
Im Zweiwochenrhythmus haben die Eisbären und die Chamäleons mit Bewegungseinheiten und Spielen ihr Wir-Gefühl und ihre gegenseitige Wahrnehmung gestärkt. „Beide Klassen sind in den vergangenen drei Jahren zu einem Team zusammengewachsen und haben eine große Entwicklung im gemeinsamen Umgang gemacht“, sagt Fanny Hauber, die als Schulsozialarbeiterin an der Reisachschule das Projekt begleitet hat. „Sport ist ein tolles Mittel, um Kinder zu erreichen und zu begeistern.“ Auch die Lehrkräfte haben von dem Projekt vielfach profitiert: Der Unterricht wird für alle Beteiligten besser, wenn Kinder konfliktfähiger werden. Einzelne Kinder wurden durch das Projekt in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Entwicklung gestärkt, so die Einschätzung der beteiligten Lehrerinnen.
Inzwischen ist das Projekt „KlassenTreffen“ auf weitere Grundschulen in Stuttgart ausgeweitet worden. Und auch die Eisbären und die Chamäleons werden sich bei einem Nachtreffen im November wieder sehen, auch wenn sie dann alle an neuen Schulen sind. Die Erfahrungen, die sie beim „KlassenTreffen“ gemacht haben, werden auch dort weiter gelebt, davon gehen die Beteiligten aus.