Kronenkreuze in Gold und Ehrenurkunde der Diakonie sind jetzt überreicht worden
Stuttgart. Seit 25 Jahren stehen sie im Dienst der kirchlich-diakonischen Arbeit: Mehrere Mitarbeitende der Evangelischen Gesellschaft (eva) sind für ihr langjähriges berufliches Engagement mit dem Kronenkreuz der Diakonie in Gold ausgezeichnet worden. Pfarrer Heinz Gerstlauer, Vorstandsvorsitzender der eva, überreichte die Dankeszeichen der Diakonie jetzt bei der Mitarbeitenden-Weihnachtsfeier.
Eine Wohngruppe des Weraheims Hebsack der eva war 1982 die erste berufliche Station der Sozialpädagogin Regine Esslinger-Schartmann. Nach der Familienphase war die zweifache Mutter von 1991 bis 1999 als Honorarkraft beim Kreisjugendamt Rems-Murr tägig, bis sie wieder ins Weraheim zurückkehrte. Von 2001 bis 2013 leitete Esslinger-Schartmann das heilpädagogische Kleinheim in Remshalden, von 2008 bis 2010 war sie zusätzlich als Bereichsleiterin für die Ambulanten Hilfen Rems-Murr zuständig. Die gebürtige Eberbacherin absolvierte mehrere Fortbildungen, u.a. als Systemische Familienberaterin sowie als Interkulturelle Trainerin. Seit März 2013 ist sie stellvertretende Abteilungsleiterin der Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien in der Region sowie als Bereichsleiterin für die dezentralen Wohngruppen des Weraheims zuständig. Seit 2014 leitet sie außerdem die Angebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rems-Murr-Kreis, seit Oktober 2017 ist sie als Bereichsleiterin zudem für die Erziehungsstellen zuständig.
Eigentlich wollte Axel Glühmann nur zwei oder drei Jahre bleiben, als er 1992 als Sozialarbeiter im Immanuel-Grözinger-Haus anfing. Daraus sind mittlerweile 25 Jahre geworden. Dass seine berufliche Zukunft in der Sozialen Arbeit liegt, war Axel Glühmann nicht von Anfang an klar. Nach der Fachhochschulreife machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann, danach fing er ein Lehramtsstudium an, das seine Erwartungen aber nicht erfüllte. Der Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz brachte schließlich die berufliche Neuorientierung: Neben den Einsätzen als Rettungshelfer assistierte Glühmann an der sonderpädagogischen Rohräckerschule in Esslingen. Die Arbeit mit Schulkindern bestärkte ihn darin, Soziale Arbeit an der Berufsakademie (heute Duale Hochschule) zu studieren. Nach beruflichen Stationen in einem Heim für Jugendliche und der Bewährungshilfe Esslingen kam Axel Glühmann schließlich zum Immanuel-Grözinger-Haus. Im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Bereichsleiter, seit 2013 leitet er die Einrichtung, in der 144 alleinstehende Männer mit sozialen Schwierigkeiten ein Zuhause finden.
Die Suchthilfe ist seit vielen Jahren der Arbeitsschwerpunkt des Diplom-Sozialarbeiters Wolfgang Haag. Bevor er 1992 bei der eva in der aufsuchenden Suchtberatung für Inhaftierte der Justizvollzugsanstalt (JVA) begann, war er 5 Jahre direkt beim Sozialdienst des JVA Stuttgart angestellt. Wolfgang Haag absolvierte eine Weiterbildung zum Sozialtherapeuten. Neben seiner Tätigkeit in der eva-Suchtberatungsstelle arbeitete er ab dem Jahr 2000 in Teilzeit auch im Immanuel-Grözinger-Haus mit – als Suchtberater, später auch in der tagesstrukturierenden Beschäftigung, wo er das Gartenprojekt mit begründete. Ab 2007 wirkte er in verschiedenen Angeboten mit, unter anderem in der ambulanten Suchtrehabilitation, im Ambulanten Entzug sowie im Ambulant Betreuten Wohnen für Suchtkranke. Seit Juli 2017 ist Haag Teamleiter für den Arbeitsbereich „Grundversorgung“, der Beratung, Therapievermittlung, Betreuung und Projekte umfasst.
Die gebürtige Österreicherin Ulrike Hafner (gebürtige Casinelli) machte in Linz an der Donau eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, bevor sie mit 20 Jahren nach Deutschland kam und blieb. Da ihr Abschluss in Deutschland damals nicht anerkannt wurde, absolvierte sie hier zusätzlich eine Altenpflegeausbildung. 1990 machte sie ihr Anerkennungspraktikum in der Diakoniestation in Bietigheim-Bissingen und arbeitet dort bis 2000. Ulrike Hafner entdeckte schnell, dass sie gerne mit Menschen mit Demenz arbeitete. „Ich schätze die besondere Art der Kommunikation und die Ehrlichkeit des Umgangs, weil auch die Kunst des Sich-Verstellens vergessen wird“, sagt sie und ergänzt: „Das Herz wird nicht dement“. Ulrike Hafner schloss eine gerontopsychiatrische Zusatzausbildung ab, später zusätzlich noch eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pflegedienstleitung. Als 2001 das Gradmann Haus eröffnet wurde, wechselte sie zu der eva-Einrichtung, in der sie bis heute tätig ist. Zunächst leitete sie die Tagesbetreuung und baute diese auf, 2005 übernahm sie die Gesamtleitung des Hauses und prägt das Gradmann Haus bis heute mit ihrem persönlichen Engagement.
Die erste Station bei der eva war für die Sozialpädagogin Claudia Jechow eine Tagesgruppe im Flattichhaus, eingestellt wurde sie damals Wolfgang Eichler und Barbara Hardege. 1998 wurden dort die Hilfen zur Erziehung als ein sozialräumliches Unterstützungsangebot für Eltern und Kinder in einem Pilotprojekt erprobt. Claudia Jechow gehörte damit zu den ersten, die diesen Umbau innerhalb der Jugendhilfe miterlebte. Im Laufe ihrer Berufsjahre absolvierte sie mehrere Fortbildungen, unter anderem zum Thema ADHS. Sie ist ausgebildete systemische Therapeutin und systemische Supervisorin. Nach einer kurzen Zwischenstation als Sozialpädagogin an der Falkertschule wechselte Claudia Jechow ins ambulante Team Stuttgart-Mitte der Hilfen zur Erziehung, wo sie bis heute tätig ist und ihre Fachlichkeit und Erfahrung einbringt.
Nach dem Zivildienst und einer Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher studierte Harald Kuhrt Soziale Arbeit an der Fachhochschule Esslingen. Sein erstes Praxissemester Ende 1991 führte ihn zur eva, in die Suchtberatungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die damals in der Eugenstraße ein separates Angebot für junge Menschen bot. Nach dem Studienabschluss kehrte Kuhrt zur eva zurück und baute unter dem damaligen Bereichsleiter Peter Kimmich die Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung auf. Nebenberuflich absolvierte er in dieser Zeit eine vierjährige Ausbildung zum Systemischen Therapeuten, die ihn nachhaltig geprägt hat. 2002 wechselte er zu den Hilfen zur Erziehung (HzE), deren sozialräumlichen Umbau Kuhrt begleitete. Seit 2008 ist Harald Kuhrt als Bereichsleiter zuständig für die HzE im Sozialraum Stuttgart-Mitte/-Nord, seit Februar 2017 ist er zudem stellvertretender Abteilungsleiter. In der Fachgruppe „Sozialräumliche Hilfen“ beim Evangelischen Erziehungsverband (EREV) vertritt er die eva seit 2015.
Michael Kurz arbeitet seit 1992 im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus (CUHH) der eva. Heute ist er stellvertretender Bereichsleiter des Wohnheims für wohnungslose Frauen und Männer, die an psychischen oder chronischen Erkrankungen leiden und Suchtprobleme haben. Sein beruflicher Weg hatte zunächst jedoch ganz anders angefangen – mit einer Ausbildung zum Bürokaufmann. Nach dem Zivildienst in der Behindertenhilfe auf der Ludwigsburger Karlshöhe orientierte er sich neu: Er schrieb sich an der Evangelischen Hochschule ein und schloss sein Studium als Sozialdiakon und staatlich anerkannter Sozialarbeiter ab. Im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus hat Michael Kurz viele Innovationen angestoßen und maßgeblich begleitet: etwa den Aufbau einer eigenen Krankenpflegestation ab 1996 oder der Abteilung für chronisch-mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke. 2006 wurde auf seine Initiative hin eine Kapelle zum Gedenken an verstorbene Bewohner eingerichtet. Privat findet der Vater von zwei Kindern einen Ausgleich beim Bergsteigen, auf dem Rad oder im Schwimmbad.
Emma Merkel ist in Kasachstan geboren. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie dort eine Ausbildung zur Erzieherin, bevor sie 1990 nach Deutschland übersiedelte. Zwei Jahre später fing sie im Christoph-Ulrich-Hahn-Haus an und fand dort ihre berufliche Heimat. Von 2001 bis 2003 absolvierte Merkel eine berufsbegleitende Ausbildung zur Hauswirtschafterin, seit 2001 ist sie stellvertretende Hauswirtschaftsleiterin. In ihrer Freizeit hat Emma Merkel gerne ihre Familie um sich, zu der mittlerweile nehmen ihren beiden Kindern auch drei Enkelkinder gehören. Daneben reist und liest sie gerne.
Nach seiner Ausbildung zum CVJM-Sekretär und staatlich anerkanntem Erzieher in Kassel zog es Peter Meyer nach Stuttgart. Der gebürtige Nürnberger arbeitete acht Jahre als Jugendreferent beim Evangelischen Jugendwerk und schloss in dieser Zeit seine zweite kirchliche Ausbildung im Fachbereich Jugendarbeit ab. Während einer Sabbatzeit reiste er – mit Gottvertrauen und Erspartem – auf Land- und Wasserwegen bis in den Vorderen Orient. 1991 kehrte er nach Stuttgart zurück und begann als Sozialdiakon im Haus Wartburg der eva. Er leitete mit der Zeit mehrere Standorte und schloss nebenberuflich eine Ausbildung in Gestalttherapie ab. Nach einem zweiten Sabbatjahr in Australien und Neuseeland fand er wiederum in die eva zurück. Er arbeitete eine Zeit lang als Dienststellenleiter im Ambulant Betreuten Wohnen und später als Sozialdiakon in der Wärmestube. Eine Ausbildung in Neurolinguistischem Programmieren kam in dieser Zeit hinzu. Seit Ende 2011 leitet er den Bereich der eva-Stadtmission, die mit Wärmestube, eva’s Tisch, Offenen Sonntagen, eva’s Stall und Gefängnisseelsorge Menschen in Armut und Ausgrenzung vielfältige Angebote macht.
Der Zivildienst brachte Hansjörg Pflüger 1985 zur eva, wo er in der damaligen Arbeitsfürsorge eingesetzt war, die organisatorisch dem Johannes-Falk-Haus zugeordnet war. Danach studierte er drei Jahre Architektur und Philosophie, bis er schließlich im dualen Studium der Sozialen Arbeit an der damaligen Berufsakademie das passende Fach fand. Nach Studienabschluss begann er als Sozialarbeiter im Johannes-Falk-Haus – und blieb bis heute. Der ausgebildete Praktiker im Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) ist im Falk-Haus Themenbeauftragter für Schulden und Sucht. Daneben ist er im laufenden Betrieb für die Haustechnik zuständig und vertritt den Bereichsleiter bei Abwesenheit.
Die Pflegedienstleiterin Christine Reimer fand im „Wichernhaus“ der eva in Stuttgart-Kaltental ihre langfristige berufliche Wirkungsstätte. Bis heute hat es für sie einen besonderen Reiz, Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen zu begegnen und ihnen ein Zuhause zu bieten. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner haben lange in Wohnungsnot gelebt und sind suchtkrank. Ihre Biografie hat sie geprägt und zu scheuen und oftmals auch schroffen Einzelgängern gemacht. Doch wenn es gelingt, eine Vertrauensbasis zu schaffen, erlauben sie manchmal einen Blick hinter die raue Fassade. Nicht minder schätzt Christine Reimer die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Wichernhausteam, innerhalb der eva und mit bewährten externen Dienstleistern.
Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit begann Stefanie Sekler-Dengler ihre berufliche Laufbahn beim Sozialen Arbeitskreis im Landkreis Böblingen. Dort baute sie Wohngemeinschaften für psychisch Kranke in einem Modellprojekt zur außerstationären psychiatrischen Versorgung in Baden-Württemberg auf. Danach leitete sie fünf Jahre lang eine Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Menschen. Nach der Familienphase begann Stefanie Sekler-Dengler 1997 zunächst als freie Mitarbeiterin bei der eva. Bis 2001 arbeitete sie im psychosozialen und sozialpsychiatrischen Notfalldienst und Familienkrisendienst. Danach wechselte sie als fest angestellte Mitarbeiterin zum Krisen- und Notfalldienst der eva, wo sie mittlerweile stellvertretende Bereichsleiterin ist. Stefanie Sekler-Dengler hat sich stets weiterentwickelt und fortgebildet. Sie ist u.a. komplex-systemische Traumatherapeutin sowie systemische Einzel-Paar- und Familientherapeutin. Auch ehrenamtlich ist sie sehr aktiv: Sie ist derzeit wieder im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Esslingen. Seit 28 Jahren sitzt sie für die SPD-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Ostfildern und ist Vorsitzende der Kinder- und Jugendförderung Ostfildern.
Die Stuttgarterin Annette Sulik hat nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau Diplom-Betriebswirtschaft studiert. Nach einem Praktikum im Rechnungswesen entschied sie sich 1992 bei der eva zu bleiben. Ihre Schwerpunkte sind Finanzbuchhaltung und Leistungsabrechnungen für die Jugend-, Alten und Wohnungslosenhilfe. „Ich arbeite gerne bei der eva, weil ich das soziale Engagement wichtig finde“, sagt sie. Auch durch die abwechslungsreichen Aufgaben im Rechnungswesen eines großen sozialen Trägers wie der eva werde die Arbeit nie langweilig. In ihrer Freizeit liest Annette Sulik am liebsten spannende Thriller und ist so oft es geht in der Welt unterwegs. Die Weihnachtszeit verbringt sie bevorzugt auf ihrer Lieblingsinsel Fuerteventura.
Der berufliche Schwerpunkt des Sozialpädagogen Peter Weck war von Beginn an die Jugendhilfe. Nach dem Zivildienst studierte er an der Fachhochschule Esslingen und absolvierte seine Praxissemester in einer Jugendhilfe-WG und auf dem Abenteuerspielplatz Feuerbach. Direkt nach dem Studium kam er zur eva und begann 1992 bei der Mobilen Jugendarbeit im Hallschlag. Über 16 Jahre lang kümmerte er sich mit Rat und Tat um „seine Kids“, bis er 2009 ins Johannes-Falk-Haus wechselte. Hier arbeitet Weck im stationären Bereich und ist für das Aufnahmehaus am Standort Mozartstraße zuständig. Der Vater von zwei Töchtern ist leidenschaftlicher Netzwerker und mag es, beruflich und privat Sozialräume zu erobern.
Solveig Wörner wusste schon früh, dass sie gerne mit Menschen arbeiten möchte. Doch ihr Vater sah für sie eine Laufbahn als Postbeamtin vor. Lange hielt es sie dort aber nicht. Sie ging schließlich zum Deutschen-Roten-Kreuz und ließ sich als Schwesternhelferin ausbilden. Nach der Familienphase hörte Solveig Wörner, dass die eva in unmittelbarer Nähe das Wichernhaus eröffnet, und bewarb sich als Pflegehelferin. Es war für beide Seiten ein Glücksfall. Seit 1992 ist Solveig Wörner festes und allseits geschätztes Mitglied des Pflegeteams. Von Beginn an leistet sie ihren Dienst jedes zweite Wochenende und an Feiertagen im Wichernhaus. Den Bewohnerinnen und Bewohnern begegnet sie mit Empathie, Geduld und großem Verständnis für deren individuellen Bedürfnisse.
Das Kronenkreuz in Gold ist kein Orden, sondern ein Dankeszeichen. Ursprünglich wurde es 1925 als Erkennungszeichen der Inneren Mission entworfen, des Vorläuferverbandes der Diakonie. Es wird in Württemberg vom Diakonischen Werk Württemberg verliehen und von den jeweiligen Mitgliedseinrichtungen übergeben.
Im Bild zu sehen (v.li.): Solveig Wörner, Peter Meyer, Emma Merkel, Ulrike Hafner, Michael Kurz, Regine Esslinger-Schartmann, Wolfgang Haag, Axel Glühmann, Harald Kuhrt, Hansjörg Pflüger, Heinz Gerstlauer