Rund 8700 junge Besucherinnen und Besucher haben im Jahr 2015 ihren Weg ins Bewerbungscenter von JobConnections gefunden. 638 junge Frauen und Männer haben hier nicht nur Bewerbungen geschrieben, sondern sich darüber hinaus individuell beraten lassen. Perspektivlosen jungen Stuttgarterinnen und Stuttgartern zwischen 15 und 27 Jahren wird in der Beratungs- und Vermittlungsstelle der Evangelischen Gesellschaft (eva) dabei geholfen, Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten. Diese Arbeit hat jetzt die Bauunternehmung Gottlob Rommel mit einer Spende von 6000 Euro unterstützt. Der Geschäftsführer der Firma, Eberhard Rommel, hat jetzt einen symbolischen Scheck übergeben an Heinz Gerstlauer, den Vorstandsvorsitzenden der eva, sowie Sabine Henniger, Abteilungsleiterin der Dienste für junge Menschen der eva. Auch Isabel Lavadinho, Leiterin der Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart, die die Spende vermittelt hatte, war bei der Übergabe dabei.
„Wir sind aktiv im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit“, heißt es im Leitbild des mittelständischen Unternehmens. „Wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Arbeit unterstützen. Damit übernehmen Sie nicht nur bei der Ausbildung in Ihrer Firma, sondern darüber hinaus soziale Verantwortung für junge Menschen in Stuttgart“, sagte Heinz Gerstlauer. Er erinnerte daran, dass die Bauunternehmung nicht erst mit der aktuellen Spende soziale Arbeit unterstützt. Sie gehört auch zu den Stiftern von eva´s Stiftung.
Zur aktuellen Spende kam es über einen anderen Kontakt: „Wir haben Bürgermeister Michael Föll gefragt, was wir zum Thema ‚Jugendarbeitslosigkeit‘ tun können. Er hat uns den Kontakt zu JobConnections vermittelt“, berichtete Eberhard Rommel bei der Spendenübergabe. Er wollte bei der Übergabe der Spende die Arbeit der Beraterinnen und Berater vor Ort kennenlernen. Deshalb ist der Geschäftsführer der Bauunternehmung Gottlob Rommel zum Sitz von JobConnections in die Rosensteinstraße gekommen. Dort haben Heinz Gerstlauer und Sabine Henniger das Angebot vorgestellt. Dieses wendet sich zum einen an junge Frauen und Männer, die auf dem Arbeitsmarkt sonst oft chancenlos wären, zum anderen an Betriebe, die Nachwuchskräfte suchen.
„Die jungen Frauen und Männer, die zu uns kommen, haben nicht selten Dutzende von Bewerbungen geschrieben – erfolglos“, berichtete Sabine Henniger. Bei der Beratungs- und Vermittlungsstelle finden sie Kopierer, Computer mit Druckern und Scannern sowie Internetanschluss vor. Sie können diese Medien kostenfrei nutzen sowie günstig Bewerbungsmappen erwerben; eine professionelle Fotografin macht Bewerbungsbilder von ihnen. Noch wichtiger ist, dass die Beraterinnen und Berater sie persönlich unterstützen. Gerade wenn die Schulnoten nicht perfekt sind oder der Lebenslauf einige Brüche aufweist, kann es ausschlaggebend sein, sich in einer gelungenen Bewerbungsmappe positiv darzustellen. Von der Formulierung über die Rechtschreibung bis hin zur Optik muss hier alles stimmen. Die jungen Menschen können bei JobConnections auch für Vorstellungsgespräche oder Einstellungstests üben. Daneben werden ihnen Zeitarbeits- und Ausbildungsplätze, Praktika und Nebenjobs vermittelt; sie werden beraten, wie sie ihren Hauptschulabschluss nachholen oder Lehrgänge machen können.
Der Zugang zu JobConnections ist niedrigschwellig. Die jungen Menschen können ohne Termin durchgängig zwischen 9 Uhr und 17.30 Uhr kommen und das Angebot ohne Anmeldeverfahren nutzen. Welche Hilfe sie in Anspruch nehmen, entscheiden sie selbst. Dabei unterstützt und motiviert die wertschätzende Atmosphäre die jungen Leute – besonders, wenn sie schon einige Misserfolge wegstecken mussten.
JobConnections hat auch die Wirtschaft im Blick: Die Beraterinnen und Berater zeigen jungen Menschen Grenzen der Berufsfindung auf, doch sie haben stets attraktive Alternativen bereit. So werden kostspielige Ausbildungsabbrüche vermindert: ein passender Bewerber wird vermittelt, der meist aufgrund seiner Berufshistorie im Auswahlverfahren scheitern würde. „Wir haben vier Geschäftsfelder, eines davon ist der Gesellschaftsbau, bei dem wir unter anderem öffentliche Gebäude erstellen. Auch wenn wir gegen Jugendarbeitslosigkeit kämpfen ist das für uns ‚Bauen für die Gesellschaft‘ – im übertragenen Sinn, doch nicht weniger wichtig“, erklärte Eberhard Rommel.