Alkoholabhängigkeit ist eines der großen Tabus in unserer Gesellschaft. Zum Krankheitsbild gehört es, dass sich die Betroffenen die Sucht nicht eingestehen – und anderen gegenüber erst recht verbergen. Dabei leiden Angehörige meist mehr als die Suchtkranken selbst. Die Suchtberatung der Evangelischen Gesellschaft (eva) lädt Angehörige am Freitag, 4. März, ein, sich zu informieren und mit anderen auszutauschen. Der Workshop findet von 14 bis 18 Uhr im Haus der Diakonie, Büchsenstraße 34/36, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte können sich bis 26. Februar anmelden unter Telefon 07 11.20 54-3 45 oder per E-Mail an Behandlungszentrumsucht@eva-stuttgart.de.
Wer mit einem suchtkranken Menschen zusammenlebt, ist vielen Belastungen ausgesetzt: die Sorge um den geliebten Menschen, seine extremen Stimmungsschwankungen, seine Unzuverlässigkeit. Der ständige Wechsel von Versprechungen und Enttäuschungen erschüttert das Vertrauen und stellt die Beziehung auf eine harte Probe. Damit der Alltag überhaupt funktioniert, tun die Angehörigen meist alles, um das Suchtproblem des Betroffenen auszugleichen. Die Gefahr, sich dabei selbst zu überlasten, ist groß.
Die Angehörigen erfahren im Workshop, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, und lernen, wie sie Schritt für Schritt die Suchtdynamik durchbrechen können. Teilnehmen können Partnerinnen und Partner, erwachsene Kinder, Eltern erwachsener Kinder und andere Familienangehörige. Geleitet wird der Workshop von den Sozialtherapeuten Margot Zinser und Christian Weindel.
16.02.2016 Meldungen / Kind, Jugend & Familie / Gesundheit