Johannes Stasing, stellvertretender Vorstandsvorsitzende der eva, ist in den Ruhestand verabschiedet worden
Stuttgart. Nach fast 19 Jahren als Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft (eva) geht Johannes Stasing Ende Februar in Ruhestand. Mit einem Gottesdienst in der Hospitalkirche und anschließendem Empfang im Hospitalhof ist der Diplom-Finanzwirt am 30. Januar 2019 offiziell verabschiedet worden. Über 150 Gäste und Weggefährten aus der eva, aus Kirche, Diakonie und von Kooperationspartnern feierten mit ihm. „Sie haben innerhalb und außerhalb der eva viele positive Spuren hinterlassen“, sagte Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand der Diakonie Württemberg.
Seit September 2000 hat Johannes Stasing die Entwicklung der eva maßgeblich mitgeprägt. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist er für die Verwaltung der eva zuständig. Hierzu gehören unter anderem die Personalabteilung, das Rechnungswesen und die Finanzierung, das Immobilienmanagement sowie das Qualitätsmanagement. Er leitet außerdem die Dienste für ältere Menschen und ist Aufsichtsratsvorsitzender von drei eva-Töchtern: der eva: IT-Services, der eva Seniorendienste sowie des Rudolf-Sophien-Stifts. Mehrere Jahre hatte er zudem die Geschäftsführung der eva Heidenheim inne.
„Sie haben 19 Jahre lang gewissermaßen den Maschinenraum der eva geleitet“, sagte eva-Vorstandsvorsitzender Klaus Käpplinger in seiner Predigt. Dies seien die Dienste der Verwaltung, deren Arbeit von außen meist nicht sichtbar sei, ohne die die eva ihren Dienst am Nächsten aber nicht leisten könnte. Käpplinger nahm das Motto des diesjährigen Kirchentags – „Was für ein Vertrauen“ – zum Ausgangspunkt, um über das Wirken von Johannes Stasing nachzudenken. „Bei der eva haben wir es jeden Tag mit Menschen zu tun, die die Hoffnung fast verloren haben, die kein Vertrauen mehr haben – weder in sich noch in andere. Gerade diesen Menschen gilt unser Dienst am Nächsten und diesem Dienst hat Johannes Stasing sein berufliches Schaffen gewidmet.“ Um als Finanzvorstand bei einem großen diakonischen Träger wie der eva zu bestehen, brauche es Vertrauen. „In Gott, in sich selbst, in sein Team, in seine Mitarbeitenden“, so Käpplinger. „Aber genauso ist man angewiesen auf das Vertrauen der Mitarbeitenden. Johannes Stasing hatte und hat beides.“ Als Vorstand habe er seinen Teil dazu beigetragen, dass die Menschen, die arm, schwach und ausgegrenzt sind, „wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten fassen können“.
Die besondere Beziehung zwischen Caritas und eva stellte Raphael Graf von Deym heraus. Beide Träger verbinde eine Art „Schulhoffreundschaft“, so der Vorstand des Caritasverbandes für Stuttgart. In vielen Bereichen stünde man im Wettbewerb um die besten Lösungen für die sozialen Aufgaben der Stadt. „Aber vor allem sind wir befreundet und stehen auf demselben christlichen Boden.“ In vielen gemeinsamen Treffen habe Deym mit Johannes Stasing überlegt, wie eva und Caritas ihre Kräfte weiter bündeln könnten. Dabei habe er den eva-Vorstand als „warmherzigen Menschen und ehrbaren Kaufmann im besten Sinne kennengelernt“. Deym dankte Stasing und der eva für „unsere etablierte Kultur der wertschätzenden Begegnung.“
Die herausfordernde Aufgabe, die Solidität und Wirtschaftlichkeit der eva zu sichern, habe Johannes Stasing in den vergangenen 19 Jahren „vorbildhaft erfüllt“, sagte Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand der Diakonie Württemberg. Stasing habe dabei nicht nur sein Fachwissen und seine betriebswirtschaftliche Kompetenz in die eva eingebracht, sondern seine vielseitigen Gaben und seine ganze Persönlichkeit.
Wie haben die Mitarbeitenden Johannes Stasing als Persönlichkeit erlebt? Matthias Linder, Geschäftsführer der eva Heidenheim, zitierte einige Stimmen von der Basis: „ein feiner Mensch“, „ein Mann des Aufbruchs, immer präsent“, „einer, der sich der Sorgen der Mitarbeitenden annimmt“.
Der so Gelobte gab lobende Worte an die eva zurück. An Herausforderungen habe es in seiner Amtszeit nicht gemangelt, aber die eva habe ihm immer den Raum gegeben, sich frei zu entfalten. Kreatives Potenzial zu fördern und flache Hierarchien zu leben – modern und unaufgeregt – das mache die eva aus. „Die eva ist meine berufliche Heimat geworden“, sagte Johannes Stasing zum Abschied, „in der ich sehr gerne meinen Dienst getan habe.“