Durch die Corona-Krise ist die Zahl der Gespräche bei der Telefonseelsorge stark angestiegen
Stuttgart. Die dunklere Jahreszeit und die Corona-Krise schlagen auf die Stimmung. Das erlebt die Leiterin der evangelischen Telefonseelsorge Stuttgart, Martina Rudolph-Zeller, wenn sie mit Ratsuchenden telefoniert. Statt 40 Gespräche am Tag wie im vergangenen Jahr würden jetzt jeden Tag 50 Telefonate geführt, „in jedem vierten, fünften Gespräch geht es um Corona“. Mal sei die Angst vor der Krankheit Gesprächsthema, mal die Angst davor, Andere anzustecken. Auch die wirtschaftlichen Folgen und die Einsamkeit, die die Pandemie-Regelungen mit sich bringen, seien Themen bei den Ratsuchenden. „Die Krise belastet alle", sagt Martina Rudolph-Zeller, „und die, die ohnehin angeschlagen sind, mit Wucht." Dabei tun sich die Jüngeren deutlich schwerer, so ihre Erfahrung. Im Landesschau-Studio von SWR Baden-Württemberg erzählt die Therapeutin, welche Probleme die Menschen umtreiben und welche Ratschläge sie den Anrufenden gibt, „um aus dem Angst-Tunnel rauszukommen“. Außerdem erzählt sie, wieso sich 120 Frauen und Männer ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge Stuttgart engagieren.