Die beiden eva-Abteilungsleiter Klaus-Michael Meier und Ekkehard Ludwig gehen in Ruhestand – beide haben die Hilfen zur Erziehung in Stuttgart mit entwickelt
Stuttgart. Klaus-Michael Meier und Ekkehard Ludwig gehen am 30. Juni in Ruhestand. Die beiden haben seit Dezember 2013 gemeinsam die Abteilung Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien in Stuttgart geleitet. Damit waren sie für die Hilfen zur Erziehung der Evangelischen Gesellschaft (eva) in Stuttgart Stammheim/Zuffenhausen, Mühlhausen, Hallschlag/Münster und Mitte/Nord sowie für die Schwangerenberatung und Frühe Förderung zuständig. Die beiden Abteilungsleiter waren zuletzt gemeinsam für 160 Mitarbeitende und mehr als 8 Millionen Euro verantwortlich.
Der Diplom-Sozialarbeiter, Kaufmann und Supervisor Klaus-Michael Meier ist seit 1977 in unterschiedlichen Funktionen bei der eva tätig. Er arbeitete zunächst als Fachkraft in stationären und teilstationären Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, bevor er sich in den neunziger Jahren – weit vor der staatlich geförderten Elternzeit – vier Jahre lang um seine Töchter kümmerte und freiberuflich als Supervisor tätig war. Ab 1998 wurden die Hilfen zur Erziehung (HzE) umgebaut. Nun wurden die meisten Kinder, die von diesen Hilfen betreut wurden, wohnortnah direkt in ihren Familien unterstützt; die Eltern, Nachbarn und Vereine wurden in die Hilfeplanung für jedes Kind mit einbezogen. Klaus-Michael Meier arbeitete an diesem Experiment, das die eva für die Stadt Stuttgart durchführte, an wichtiger Stelle mit: Er entwickelte dafür das Fach- und Finanzcontrolling mit, um das Erreichen der fachlichen Qualitäts- und Finanzziele darstellbar zu machen. Entsprechende Controlling-Berichte der eva wurden dazu genutzt, das Experiment weiterzuentwickeln. Seit 2002 sind die Hilfen zur Erziehung in Stuttgart stadtweit nach diesem Modell umgebaut, auch bei den anderen Stuttgarter Trägern der sozialräumlichen Hilfen zur Erziehung.
Bei den zunehmend wichtigeren Finanzierungsfragen konnte Meier seine erste Qualifikation als Industrie-Kaufmann einbringen. Parallel zu seinen Leitungsaufgaben war er für die Finanzierung der sozialräumlichen HzE und verschiedener anderer ambulanter Dienste der eva-Jugendhilfe bis heute verantwortlich. Ab Oktober 2009 wurde Meier stellvertretender Abteilungsleiter, seit November 2013 leitet er gemeinsam mit Ekkehard Ludwig die Abteilung Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien in Stuttgart.
Der Sozialpädagoge Ekkehard Ludwig ist seit 1981 bei der eva tätig, zunächst im Modellprojekt „Milieunahe Heimerziehung“ der Wohngruppe Triangel in Stuttgart-Süd. Auch Ekkehard Ludwig war maßgeblich am so genannten Experiment beteiligt, aus dem die heutigen Standards der HzE entstanden sind. Ab 2002 war Ludwig an verschiedenen Standorten der HzE Bereichsleiter, ab 2006 daneben stellvertretener Abteilungsleiter der Dienste für Kinder, Jugendliche und Familien in Stuttgart. 2009 wechselte er zur eva Heidenheim, die zu dieser Zeit eine Tochtergesellschaft der eva wurde, und leitete dort die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe. Vier Jahre später kam er zurück nach Stuttgart zur Muttergesellschaft, um gemeinsam mit Klaus-Michael Meier hier die Abteilung zu leiten, die er zuvor schon als stellvertretender Abteilungsleiter verantwortet hatte. Ludwig sagt rückblickend: „Mit der eva verbunden hat mich die Innovationskraft des Trägers und seiner vielen engagierten Mitarbeitenden.“ Diesen Aspekt seiner Arbeit bei der eva betont auch Meier. Er habe die vergangenen vierzig Jahre erlebt als „eine wirklich gute berufliche Möglichkeit, mich zu entwickeln. Es war stets ein gutes Klima der Innovation.“
So gerne und engagiert Meier und Ludwig ihre Arbeit auch gemacht haben – beide freuen sich darauf, bald weniger Verantwortung und mehr freie Zeit zu haben. Vermissen werden sie beide „die vielen Kolleginnen und Kollegen, ohne die die Arbeit gar nicht machbar wäre. Die Atmosphäre und die Zusammenarbeit. Und dann…“, sagt Meier nachdenklich: „…man weiß ja oft erst später, was einem fehlt.“