Langjährige eva-Mitarbeitende erhalten höchste Auszeichnungen der Diakonie – 25 und mehr Jahre Mitarbeit gewürdigt
Stuttgart. Sie leisten seit 25 und mehr Jahren kirchlich-diakonische Arbeit, arbeiten mit viel Herzblut und Engagement im Dienst am Nächsten. Dafür wurde jetzt mehreren Mitarbeitenden der Evangelischen Gesellschaft (eva) das Kronenkreuz in Gold überreicht. Zum Teil geschah das in ihren Diensten, zum Teil bei einem Weihnachtsgottesdienst im Haus der Diakonie in Stuttgarts Stadtmitte. Der eva-Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Klaus Käpplinger, hat die Ehrungen überreicht: „Ich möchte Ihnen allen danke sagen.“
Edith Böttcher hat ihre diakonische Arbeit bei verschiedenen Trägern in Böblingen begonnen. Seit 2003 ist sie beim Gemeindepsychiatrischen Zentrum (GPZ) der eva in Stuttgart-Möhringen tätig. Hier hat sie in verschiedenen Bereichen mitgearbeitet: Beim Sozialpsychiatrischen Dienst, im ambulant Betreuten Wohnen sowie in der Tagesstätte. Mit der eva verbindet sie, angekommen zu sein und eine „berufliche Heimat“ gefunden zu haben. Beim GPZ habe sie ein großartiges Team, berichtet sie. Schon früh habe sie sich mit ihrem Arbeitsfeld und dem GPZ identifiziert, erst Jahre später mit der eva. Doch der eva-Slogan „Im Dienst. Am Nächsten.“ treffe schon immer auf ihre Arbeitsweise und Arbeitshaltung zu.
Conny Boob arbeitet seit 1997 bei den Hilfen zur Erziehung. Zunächst war sie im Schulkindergarten des Flattichhauses in Zuffenhausen, um die Jahrtausendwende wurden die Erziehungshilfen in Stuttgart umgebaut. Seitdem werden manche Kinder und ihre Eltern direkt in ihrem Sozialraum ambulant betreut. „Die Anfänge der neuen Strukturen waren spannend“, erzählt Conny Boob. Spannend findet sie auch, dass ihre Arbeit sie immer wieder mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenbringt. Neben der Arbeit selbst gefallen ihr bei der eva die große Wertschätzung, die sie dabei erfährt, und die Arbeitsbedingungen: „Im Lauf der Jahre konnte ich immer wieder meinen Arbeitsumfang meiner persönlichen Lebensphase angleichen. Von 100 Prozent Arbeit bis zum Sabbatjahr war in den 25 Jahren alles dabei. Das ist außergewöhnlich und sehr mitarbeiterfreundlich: Eine unwahrscheinliche Sicherheit bei maximaler Freiheit und Flexibilität.“
Harald Fritz hatte schon während seines Studiums bei einem Praktikum Kontakt zur eva, damals mit der Jugendhilfe. Ab 1991 hat er neun Jahre lang im Immanuel-Grözinger-Haus der eva alleinstehende Männer in Wohnungsnot unterstützt. Seit Mai 2005 arbeitet er im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Möhringen mit Schwerpunkt im Sozialpsychiatrischen Dienst, aber auch in der dortigen Tagesstätte, im Betreuten Wohnen sowie in verschiedenen Projekten. „Mit der eva verbinde ich fast mein gesamtes Erwerbsleben“, sagt der Jubilar. „Und viele gute Gründe, warum es 26 zufriedene und bereichernde Jahre geworden sind.“
VomBetriebsschlosser über die Drogenhilfe zur Jugendhilfe, von Hessen in die baden-württembergische Landeshauptstadt: Jens Hartwig ist sowohl beruflich als auch geographisch herumgekommen. Seit 1997 arbeitet er bei der eva, begonnen hat er bei der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart-Ost. Seit 2007 ist er Bereichsleiter der Hilfen zur Erziehung in verschiedenen Stuttgarter Stadtbezirken, seit 2014 ist er für Stammheim und Zuffenhausen zuständig. Der größte Meilenstein seiner Arbeit? Die Idee, bei der eva eine SIT-Wohngruppe aufzubauen. Hier wohnen Kinder nur dann, wenn ihre Eltern mit einziehen. Zurzeit baut Hartwig mit seinem Team eine zweite Wohngruppe auf, die nach diesem Prinzip arbeiten soll. Er verbinde mit der eva „vor allem den Leitsatz, ‚ohne Vorbehalte auf Menschen zuzugehen‘, sagt der Sozialarbeiter. „Das ist der Kern meiner Haltung in der Arbeit geworden – und vielleicht auch privat.“ Ein weiterer Satz ist ihm wichtig: „Sozialarbeit darf auch Spaß machen.“
Gertrud Höld arbeitet seit 1993 bei der eva, zunächst bei der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart-Ost, ab 1997 in der Wohngruppe Gerokstraße für Mädchen ab 16 Jahren. Nach ihrer Elternzeit wurde sie 2007 Bereichsleiterin der Beratungsstelle für Schwangere. Hier hat sie viele Entwicklungen angestoßen oder umgesetzt wie den Einstieg in die Online-Beratung, die Beratung zu vorgeburtlicher Diagnostik oder das Verfahren bei einer vertraulichen Geburt. 2016 hat sie das Team Familienunterstützung mit aufgebaut, dessen Mitarbeiterinnen junge Eltern nach der Geburt besuchen und beraten. „Mit der eva verbinde ich Kolleginnen und Kollegen, die sich mit voller Kraft für Menschen einsetzen, die es nicht so gut haben im Leben. Als Arbeitgeberin ist die eva eine Organisation, die kritische Äußerungen immer wieder aufnimmt und Verbesserungen angeht“, sagt sie und fügt hinzu: „Dafür bin ich sehr dankbar.“
Daniela Ringwald hatte schon früh Kontakt zur eva, weil ihr Vater hier lange in leitenden Funktionen gearbeitet hat: Mit fünf Jahren hat sie bei einem Sommerfest im Margaretenheim schwimmen gelernt, sie hat mit der ganzen Familie an eva-Festen teilgenommen und war an Heiligabend beim Gottesdienst von eva’s Stall in der Hospitalkirche. Seit 1997 arbeitet sie selbst bei dem diakonischen Träger an verschiedenen Stellen der Gemeindepsychiatrie: Im Arbeitsprojekt des Sozialpsychiatrischen Wohnverbunds Suttnerstraße sowie im Ambulant Betreuten Wohnen in Bad Cannstatt. Die sportliche Ergotherapeutin radelt täglich von Fellbach zu ihrem Arbeitsplatz am Löwentor. Ihre Kolleginnen und Kollegen schätzen sie als loyale Teamplayerin mit viel Humor, anpackend und pragmatisch. Sie selbst sagt: „Ich schätze sehr das Engagement und die Haltung, die ich bei der eva vorfinde.“
Martin Schneider hat sich schon früh für die Alterns- und Lebenslaufforschung interessiert. So war es kein Zufall, dass er nach dem Soziologie-Studium sein Berufsleben bei einer Beratungsstelle für Ältere in Tübingen begonnen hat. 1997 ist er in die Altenberatung der eva eingestiegen; ab 2005 hat er bei dem neu entstehenden Gerontopsychiatrischen Beratungsdienst (GerBera) in Stuttgart-Vaihingen und -Möhringen ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen dabei unterstützt, weiter in ihrem gewohnten Zuhause leben zu können. Seit 2018 arbeitet er bei den Ambulanten Hilfen für Ältere, inzwischen als Bereichsleiter. „Die eva ist für mich zur beruflichen Heimat geworden“, erklärt der gebürtige Westfale. „Mir gefällt die kollegiale Atmosphäre unter den Mitarbeitenden. Und dass wir uns beständig daran orientieren, welche Hilfebedarfe Menschen haben.“
Esther Singer arbeitet seit 1996 in verschiedenen Diensten der eva-Jugendhilfe. Dazu gehörten sowohl stationäre als auch ambulante Erziehungshilfen – in Stuttgart wie in Schorndorf. Seit 2019 unterstützt sie bei den Hilfen zur Erziehung in Stuttgart-Freiberg Familien in schwierigen Lebenslagen direkt vor Ort: Bei den Eltern und Kindern zu Hause, im Kindergarten, in der Schule oder bei Behörden. „Beinahe mein halbes Leben bin ich tätig für die eva“, sagt die Sozialpädagogin. „Die Arbeit war und ist für mich sehr wertvoll, ein Geben und Nehmen, eine Beständigkeit auch durch Höhen und Tiefen. Ich bin dankbar für die vielen Jahre und freue mich auf die kommenden.“ (uli)
Das Kronenkreuz in Gold ist kein Orden, sondern ein Dankeszeichen. Ursprünglich wurde es 1925 als Erkennungszeichen der Inneren Mission entworfen, des Vorläuferverbandes der Diakonie. Es wird in Württemberg vom Diakonischen Werk Württemberg verliehen und von den jeweiligen Mitgliedseinrichtungen den Jubilaren übergeben.