Riesiger Erfolg für Benefiz-CD – Spendenscheck jetzt an die eva übergeben
Andreas Sauer alias Buddy Bosch vom Mundart-Duo Kehrwoch Mafia ist immer noch ziemlich baff. Dass seine Idee einer Benefiz-CD so einschlagen würde, hätte er selbst nicht gedacht. Mit seinem Comedy-Kompagnon Bernd „Stecki“ Steckroth sowie dem Reutlinger Künstler Markus Zipperle hatte er im vergangenen Jahr das Weihnachtslied „Wenn Kinderauga leuchtet“ komponiert. Für die Aufnahme holte sich das Trio weitere namhafte schwäbische Kabarettisten, Comedians und Musiker ins Boot. Die CD ging weg wie warme Semmeln und spielte einen Reinerlös von 22.585 Euro ein. Über die Crowdfunding-Plattform der BW-Bank hatten die Künstler zuvor auch die Kosten für die erste CD-Pressung eingesammelt. Die gesamte Summe kommt der Straßenkinder-Arbeit der Evangelischen Gesellschaft (eva) zugute. „Ihr unglaubliches Engagement hat mich sehr bewegt und begeistert“, sagte Sabine Henniger, zuständige Abteilungsleiterin der eva, bei der Scheckübergabe am 21. Januar.
Wie viele Stunden das Duo Kehrwoch Mafia im vergangenen halben Jahr in die Benefiz-Aktion gesteckt hat, kann Andreas Sauer gar nicht zählen. „Sicherlich haben wir das Ganze ein bisschen unterschätzt“, sagt der Initiator mit einem verschmitzten Lächeln. Auch die anderen beteiligten Künstler haben über viele Wochen die Werbetrommel gerührt, um die CD für den guten Zweck unter die Leute zu bringen. Sie freuen sich, dass das Spendengeld jetzt über die eva bei jenen ankommt, für die es gedacht ist: bei Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße stehen und Hilfe brauchen. „Als wir gehört haben, dass auch viele junge Menschen im Ländle betroffen sind, waren wir bestürzt“, sagte Friedel Kehrer von den Bronnweiler Weibern. Für sie und ihre Künstler-Kollegen war es eine echte Herzenssache, bei der Benefizaktion dabei zu sein. Und so waren sie alle zur Scheckübergabe ins Johannes-Falk-Haus der eva gekommen: Markus Zipperle, Wulf Wager, die Bronnweiler Weiber, Hillus Herzdropfa, Alois und Elsbeth Gscheidle sowie natürlich die Kehrwoch Mafia.
Die illustre Truppe hatte sich im vergangenen Spätsommer im Ton-Studio von Andreas Sauer in Esslingen ein Stelldichein gegeben, um das Stück „Wenn Kinderauga leuchtet“ einzusingen. „Damals dachten wir: Wenn wir 4000 Euro einnehmen, wär‘ das super“, erzählt Sauer. Um die CD zu vermarkten, richtete er eigens die Homepage www.schwobakultur.de ein, bearbeitete die eingehenden Bestellungen und koordinierte die Öffentlichkeitsarbeit. Und auch seine Mitstreiter warben für die Aktion in ihren sozialen Netzwerken und verkauften die CD bei ihren Auftritten. „Schon Anfang Dezember war die erste Auflage vergriffen und wir mussten nochmal nachpressen lassen.“
"Mir hen a Mordsgaudi ghabt!"
Nicht nur der Verkauf der Benefiz-CD lief wie gschmiert. Schon im Vorfeld fanden die Initiatoren unverhofft viele Unterstützer, um die CD-Herstellung zu finanzieren: Auf der Crowdfunding-Plattform der BW Bank startete die Kehrwoch Mafia Anfang September einen Aufruf. Unter www.bw-crowd.de konnte sich jeder mit kleinen oder größeren Beträgen an den Press-Kosten für die CD beteiligen. „Nach nur zwei Wochen hatten wir die benötigte Summe zusammen“, schwärmt das Mundart-Duo. „Auch für die tolle Unterstützung durch die BW Bank möchten wir uns bedanken.“
Zugute kommt der gesamte Spendenerlös von 22.585 Euro den Angeboten und Diensten, mit denen die eva im Jahr rund 700 junge Menschen auf der Straße unterstützt. Dazu gehören unter anderem die Anlaufstelle Schlupfwinkel, die Beratungsstelle für junge Erwachsene im Haus der Diakonie und das Johannes-Falk-Haus als stationäre Einrichtung.
Auch die schwäbischen Comedians nehmen wertvolle Erfahrungen aus der Aktion mit. „Wir konnten unser Publikum für das wichtige Thema Straßenkinder sensibilisieren“, sagte Birgit Pfeiffer alias Elsbeth Gscheidle. Und nicht zuletzt sei unter den Künstlern ein toller Teamgeist entstanden. „S‘beschde isch, mir hen a Mordsgaudi ghabt!“