eva-Aufsichtsrat hat Dekan von Zuffenhausen zum Nachfolger von Heinz Gerstlauer gewählt
Stuttgart. Klaus Käpplinger wird ab 1. September der neue Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Gesellschaft (eva). Der Aufsichtsrat des diakonischen Trägers hat den Dekan von Stuttgart-Zuffenhausen jetzt gewählt. Käpplinger ist damit künftig gemeinsam mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern verantwortlich für sieben Fach-Abteilungen der eva von der Kinder- und Jugendhilfe über Hilfen für wohnungslose oder kranke Menschen bis hin zur Altenhilfe sowie für die Aufsicht über die acht eva-Tochtergesellschaften. Käpplinger wird Nachfolger von Heinz Gerstlauer, der Ende Juni nach mehr als 23 Jahren als eva-Vorstandsvorsitzender in Ruhestand geht.
Klaus Käpplinger hat sich schon vor seinem Theologie-Studium mit diakonischen Aufgaben beschäftigt: Ab September 1982 machte er ein diakonisches Jahr in einem Stuttgarter Altenheim sowie bei der Diakonischen Bezirksstelle in Ludwigsburg. Dort lernte er unter anderem verschiedene Beratungsstellen sowie Hilfen für Menschen in Wohnungsnot kennen. Die Diakonie war für den Theologen auch in den vergangenen Jahren wichtig: als Dekan war er für die Diakonie im Kirchenkreis Stuttgart zuständig – und damit unter anderem für die Vesperkirche. Außerdem ist der heute 55-Jährige Mitglied im Verbandsrat sowie im Finanzausschuss des Diakonischen Werkes Württemberg.
Seit 2013 ist Käpplinger Mitglied im Aufsichtsrat der eva. Hier hat ihn immer wieder die Vielfalt der sozialen Arbeit beeindruckt. „Die eva ist DER diakonische Träger in Stuttgart – und das in den Handlungsfeldern, die ich als klassisch diakonisch ansehe“, sagt er. Von der Bibel her gedacht sind das die Hilfen für Menschen in Not. Dabei gibt es für ihn drei wichtige Komponenten: die Hilfen in der Not, „ich sehe was und handle“. Das Nachdenken über die Arbeit, um Konzepte zu entwickeln und nachhaltig zu wirken mit Hilfen aus der Not. Und der Glaube, „den kann man nicht anordnen, aber er strahlt nach außen aus und ist die Grundlage meines Lebens und Arbeitens“.
„Die eva hat einen guten Namen, den es zu erhalten gilt“, meint Käpplinger. Das sei unter anderem dem jetzigen Vorstandsvorsitzenden Heinz Gerstlauer zu verdanken. Aber auch den „tollen Mitarbeitenden“ sowie deren Mitarbeiter-Vertretung, die dem Vorstand auf Augenhöhe begegne. „Wir müssen bei der Diakonie dafür sorgen, dass die Leute gern bei uns arbeiten, weil das Betriebsklima stimmt – also ist es wichtig, dass ihre Interessen gut vertreten werden.“
Vermissen wird Käpplinger das regelmäßige Predigen an Sonntagen. Umso mehr freut er sich auf den Stall-Gottesdienst der eva an Heiligabend. Und darauf, seine Kontakte im Stuttgarter Kirchenkreis in sein künftiges Arbeitsfeld einzubringen: „Wenn eine Kirchengemeinde ein diakonisches Thema hat, muss die eva der erste Ansprechpartner dafür sein.“
Die eva besteht seit 1830. In etwa 150 Diensten, Beratungsstellen, Wohngruppen und Heimen kümmern sich heute mehr als 1300 hauptamtliche Mitarbeitende um Menschen in Not. Dabei werden sie von fast 1200 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern sowie von Freiwilligendienstleistenden unterstützt. In zahlreichen Beratungsstellen, Wohngruppen und Heimen sowie unterstützenden Hilfen werden jedes Jahr mehr als 56.000 Menschen beraten, gepflegt, betreut, informiert und gebildet. Und zwar Menschen jeden Alters – vom Baby bis zum älteren Menschen, der an einer Demenz erkrankt ist. Die Klientinnen und Klienten der eva sind arm, psychisch krank oder schwerbehindert, suchtkrank oder schwanger, auf der Flucht, überschuldet, in Haft, arbeitslos oder HIV-infiziert. Die eva hat ihren Hauptsitz in Stuttgart, mit vielen Angeboten und Diensten ist sie außerdem im Landkreis Esslingen und im Rems-Murr-Kreis präsent. Zur eva-Gruppe gehören acht Tochtergesellschaften, die neben der Region Stuttgart vor allem im Neckar-Odenwald-Kreis und im Kreis Heidenheim tätig sind.