Gründer des „Treffs Sozialarbeit“ war 32 Jahre bei der eva
Stuttgart/Esslingen. Arbeit habe er nie als mühselig erlebt, sagt er von sich selbst; für ihn bedeute es Reichtum, etwas zu tun. Das zeigt sich bis heute: Obwohl Helmuth Beutel seit 18 Jahren im Ruhestand ist, hat er immer noch eine Praxis für Psychotherapie in Esslingen und gibt Seminare. Bis Mai 2002 hat Beutel die Arbeit der Evangelischen Gesellschaft (eva) 32 Jahre lang verantwortlich mitgestaltet, zuletzt als Vorstand der Dienste für seelische Gesundheit und Erwachsenenhilfe. Am Dienstag, 1. September, wird er 80 Jahre alt.
Bis heute gibt der Psychotherapeut und Supervisor gemeinsam mit Pater Anselm Grün Seminare in der Abtei Münsterschwarzach. Die mussten zwar 2020 wegen der Corona-Pandemie ausfallen, für 2021 sind aber wieder welche geplant. Hier können Führungskräfte unter anderem von Pferden lernen. „Pferde haben mich gelehrt, was es heißt, einem Menschen zu folgen, weil sie ihm vertrauen“, sagt Beutel. Daneben coacht der Jubilar immer noch Lehrer und Ärzte und unterstützt in seiner Praxis Menschen in kritischen Lebensphasen.
Helmuth Beutel kam im Dezember 1970 als Referent für Mitarbeiterfragen zur eva. Durch attraktive Fortbildungsprogramme gelang es ihm, vorhandene Mitarbeitende zu fördern und neue zu gewinnen. In den folgenden Jahrzehnten hat er nicht nur hausinterne Fortbildungen und Supervisionen angeboten, sondern 1973 auch den „Treff Sozialarbeit“ gegründet. Hier informieren sich bis heute jeden Monat Mitarbeitende von sozialen Einrichtungen aus dem Großraum Stuttgart über aktuelle Themen – bis zur Corona-Krise im Haus der Diakonie der eva, nach der Sommerpause 2020 bei Webinaren.
Ab 1982 war Helmuth Beutel Leiter der damals neu eingerichteten Abteilung Dienste für seelische Gesundheit, zunächst mit dem Schwerpunkt ambulante Sozialpsychiatrie. Später kamen neue Dienste wie die Aids-Beratung, der Vorläufer des heutigen Krisen- und Notfalldienstes oder die Alzheimer-Beratung dazu. 1994 wurde Beutel Vorstandsmitglied und blieb es bis zu seinem Ruhestand 2002. Für die lehrreichen Zeiten sei er der eva und den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen bis heute dankbar, sagt Beutel im Rückblick. Und er bleibe neugierig, was das Leben ihm noch bringen werde. „Ich fühle mich – so wie Dietrich Bonhoeffer das gesagt hat – von guten Mächten wunderbar geborgen und vertraue darauf, was kommen mag.“