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26. Januar 2017 Meldungen / Gesundheit / Armut, Wohnen & Migration

Gewinn, Verlust, Verzweiflung

Beim Treff Sozialarbeit der eva am 19. Januar ging es um die psychosozialen Folgen des Glücksspiels

Stuttgart. Wenn es beim Spiel nicht mehr um Spaß geht, wird es zum Problem. Lügen, Schulden, Selbstmordgedanken – Glücksspielsüchtige spielen, bis nichts mehr geht. „Ausgespielt – und nun?!“ lautete das Thema beim Treff Sozialarbeit der Evangelischen Gesellschaft (eva) am 19. Januar. Experten berichteten vom Weg in die Spielsucht – und wieder hinaus.

„Haben Sie schon mal ein Glücksspiel gespielt?“, fragt Sascha Lutz. Nicht wenige Arme gehen nach oben. „Und im letzten Jahr?“ Da meldet sich fast keiner. Es zeigt sich: Den Besuchern des Treffs Sozialarbeit geht es offenbar wie den meisten anderen Menschen: „Man probiert’s mal aus“.

Auch Volker Brümmer hat es einst mal ausprobiert. Als Zehnjähriger warf er an der Autobahn-Raststätte zwei Mark in den dort stehenden Automaten, heimlich. „Es war das erste Mal, dass ich meine Eltern belogen habe“, weiß er noch. Seine Spielsucht entwickelte sich später, peu à peu. Der damals schüchterne Teenager ging zwar mit seinen Freunden in die Kneipe – widmete sich dort aber nicht den Menschen, sondern den Automaten. Zu gewinnen fühlte sich gut an, gab vermeintliches Selbstwertgefühl. „Und am Anfang gewinnt man seltsamerweise immer.“ Am Ende aber, nach 23 Jahren Glücksspielsucht, hatte Volker Brümmer rund 300.000 Euro verspielt. Er war verschuldet. Und zutiefst verzweifelt.

"Nicht jeder, der Glücksspiele spielt, ist gefährdet"

Kein Einzelfall. Gewinn, Verlust, Verzweiflung – die Phasen der Spielsucht. „Viele Glücksspielsüchtige haben am Anfang einen Big Win“, sagt Sascha Lutz vom Beratungs- und Behandlungszentrum für Suchterkrankungen der eva. Der gebe oft die Initialzündung. Doch ansonsten gilt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass man verliert, ist groß.“ Glücksspiel ist schließlich eine Branche, mit der die Betreiber Geld verdienen. Viel Geld. „Es geht um Milliardensummen.“ Der Staat verdiene über Steuereinnahmen am Glücksspiel – und, Ironie des Schicksals, die Suchtberatungsstellen werden aus diesem Topf mitfinanziert. Die Suchtberatungsstelle der eva suchen pro Jahr über tausend Menschen auf. Etwa 25 Prozent von ihnen sind pathologische Glücksspieler, fast alle Männer. Lutz betont: „Nicht jeder, der Glücksspiele spielt, ist suchtgefährdet.“ Doch es besteht ein Risiko, je nach Spielerpersönlichkeit und dessen Umfeld in unterschiedlicher Ausprägung.

Die Glücksspielbranche boomt. Vor allem bei Onlinespielen und -wetten sowie der Automatenspielindustrie steigen die Umsätze. Am gefährlichsten in puncto Sucht sind Automaten. 267.000 Glücksspielautomaten gibt es in Deutschland. „Theoretisch hat also jeder Spieler seinen eigenen “, so Lutz. Das reine Spiel daran geht schnell, die Spanne zwischen den Einsätzen ist kurz, die Auszahlung – so denn gewonnen wird – erfolgt unmittelbar – suchtgefährlich, da ein Spieler „das höchste Glücksgefühl in dem Moment hat, kurz bevor er gewinnt oder verliert“. Noch mal und noch mal und noch mal... „Man vergisst die Zeit. Man vergisst seine Probleme. Man vergisst alles“, erzählt Brümmer. Je ausgeprägter die Spielsucht ist, je länger sie währt, desto mehr Probleme, die vergessen werden wollen. Je mehr gespielt wird, desto mehr wird verloren.

Der lange Weg der Entschuldung 

Brümmer hat, wie die meisten pathologischen Glücksspieler, nicht nur an einem Automaten gespielt, sondern an vielen gleichzeitig. Da hilft es wenig, dass der Verlust pro Automat auf circa elf Euro die Stunde limitiert ist – ein Argument, dass Glücksspielbetreiber gerne ins Feld führen. „Doch stellen Sie sich vor, Sie spielen acht Stunden lang und verlieren 50 Euro die Stunde: Ein normales Gehalt ist da schnell weg“, sagt Rainer Gross von der Zentralen Schuldnerberatung. „Viele ruinieren sich. Die kommen dann zu mir.“ Und dann? Geht er mit ihnen den oft langen Weg der Entschuldung.

Die Spielerberatung der eva kooperiert seit rund zwei Jahren mit der Zentralen Schuldnerberatung Stuttgart. „Denn finanzielle Probleme warten nicht, sondern begleiten einem im therapeutischen Prozess.“ Wie sollte denn auch ein Spielsüchtiger seine Sucht in den Griff bekommen, wenn er dem dauernden Druck standhalten muss, ausgelöst durch Verpflichtungen gegenüber Gläubigern und Angehörigen? Wie sollte er dem Verlangen widerstehen, sich ins Spiel zu flüchten, wenn er den realen Problemen nicht mehr Herr wird? Beim Kooperationsprojekt werden die Probleme der Spielsüchtigen daher parallel angegangen: Die Probleme in Beziehungen, in der Familie, in Ausbildung und Beruf. Und die Schulden.

Schuldnerberater Gross kümmert sich zunächst immer um Existenzielles: um „Verhinderung der Wohnraumkündigung, Sicherstellung der Energielieferung, Pfändungsschutz und Verhinderung von Ersatzfreiheitsstrafen“. Das kann je nach Fall auch bedeuten, dass der Spielsüchtige für eine Weile nicht an Geld gelangt und gegebenenfalls Angehörige die Zahlungen für Wohnung, Strom und Co. übernehmen. Gibt es Kinder, wird prioritär immer auch ihre Existenz gesichert. „Es kann nicht sein, dass Kinder unter der Regulierung leiden. An den Kindern knapsen, um die Bank zu bedienen – das geht nicht!“, erklärt Gross. Welche Gläubiger in welcher Reihenfolge bedient werden müssen beziehungsweise können, darum kümmert er sich dann freilich auch, im zweiten Schritt. Wenn es nicht gelingt, Vergleiche zu schließen und zu außergerichtlichen Einigungen zu kommen, bleibt „als schärfstes Schwert der Schuldnerberatung das Insolvenzverfahren“. Sechs Jahre währt es und ist kein Zuckerschlecken. Wie auch immer der Einzelfall gelagert ist: „Die Chancen, die finanzielle Misere auszuräumen, sind nicht schlecht“, so Gross.

Seit einigen Jahren schuldenfrei - und spielfrei

Den Weg der Entschuldung über die Privatinsolvenz ist auch Volker Brümmer gegangen. Seit einigen Jahren ist er schuldenfrei – und spielfrei. „Trockener Spieler“ nennt er sich, spielt „gar nichts mehr mit Einsatz“. Hilfe gesucht hat er sich, wie so viele andere Spielsüchtige, „erst, als alles weg war“. Als er am Bahnsteig stand und sich vor den Zug werfen wollte. Und es dann doch nicht tat, weil er seiner Tochter ein Vater sein wollte.

In der Beratungsstelle der eva hat er gemerkt: „Das betrifft ja viele!“ Er hat gelernt, über sich und seine Belange zu sprechen, ehrlich zu sein zu sich und anderen. Er hat gelernt, zu genießen, soziale Kontakte zu haben – zu leben.

Was er gelernt hat, teilt er mit anderen: Er leitet eine Spielerselbsthilfegruppe, die er nach seiner Therapie Ende November ins Leben gerufen hat. Einmal wöchentlich treffen sich knapp ein Dutzend Ex-Spielsüchtige im Haus der Diakonie. Außerdem hat er eine ehrenamtliche Suchtkrankenhelfer-Ausbildung absolviert, erzählt seine Geschichte auf Anfrage an Schulen und bei Schulungen von Spielbank-Mitarbeitenden.

„Ich hatte nie ein Problem beim Spielen – ich hatte eines ohne“, sagt Brümmer ironisch in der Rückschau. Heute ist es anders. Ein Glück. (lako)

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