Vor gut einem Jahr haben das Familienzentrum Weinstadt und die Stadt Weinstadt das Angebot gestartet - OB Scharmann zieht gemeinsam mit allen Beteiligten eine positive Bilanz
Weinstadt. „Herzlich willkommen, kleiner Erdenbürger!“ Mit diesen Worten begrüßt die Stadt Weinstadt in einem Brief an die frisch gebackenen Eltern ihr neues Gemeindemitglied. Seit Mitte 2017 überreichen ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher ein Infopaket an die Eltern Neugeborener in Weinstadt.
Bei einem Treffen am 24. Oktober im Rathaus zogen die Verantwortlichen eine erste, überaus positive Bilanz. „Unser gemeinsamer Familienbegrüßungsdienst ist ein voller Erfolg“, fasst Oberbürgermeister Michael Scharmann das erste Jahr zusammen. Margret Mack vom Familienzentrum Weinstadt unterstreicht diese Aussage mit den persönlichen Erfahrungen der ehrenamtlichen Besucherinnen: „Die jungen Mütter und Väter freuen sich sehr, dass jemand persönlich vorbeikommt und ihre Fragen beantwortet.“
Von Juni 2017 bis Mitte Oktober 2018 haben die Ehrenamtlichen genau 200 junge Familien persönlich besucht und sie über das vielfältige Angebot für Eltern und Kinder in Weinstadt informiert. Neben viel Lob überbrachten die Ehrenamtlichen des Besuchsdienstes Oberbürgermeister Michael Scharmann auch eine Wunschliste der besuchten Eltern. Mehrere Eltern wünschen sich niedrigere Kitagebühren und mehr Kinderärzte und Hebammen. Dazu sagte Oberbürgermeister Scharmann, dass die Stadt sehr bemüht sei, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich mehr Kinderärzte und Hebammen in Weinstadt niederließen. Letztlich könne die Stadt diesen „Wunsch“ aber nur indirekt erfüllen. Darüber hinaus betonte Scharmann, dass gute Kinderbetreuung eben ihren Preis hat: „Wir alle wollen eine adäquate Betreuung unserer Kinder – und das hat seinen Preis.“
Im Juni 2017 hatte das Familienzentrum Weinstadt, ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Gesellschaft (eva) und der Stadt Weinstadt, den neuen Familienbegrüßungsdienst gestartet. Ziel ist es, junge Eltern mit den vielfältigen Familienangeboten vor Ort bekannt zu machen und ihnen den niederschwelligen Zugang durch einen persönlichen Kontakt zu erleichtern.
Der Ablauf eines Besuchs des Familienbegrüßungsdienstes sieht folgendermaßen aus: Nach der Geburt bekommen die Eltern einen Willkommensbrief von Oberbürgermeister Michael Scharmann. Darin kündigt er auch den Besuch mit einem konkreten Termin – etwa acht Wochen später – an. Wenn die Eltern diesen nicht absagen oder verschieben, kommt jemand aus dem fünfköpfigen Begrüßungsteam bei den Eltern zu Hause vorbei. Zum Beispiel Melanie Egli. „Am Anfang bei einem Besuch sage ich den Eltern erstmal, dass wir uns freuen, dass sie ein Kind bekommen haben, und frage, wie es ihnen geht“, berichtete die Ehrenamtliche von ihrer Tätigkeit. „Diese Wertschätzung ist für die Eltern ganz wichtig.“ Dann stellt sie den Eltern die vielfältigen Familienangebote in Weinstadt vor, beantwortet Fragen und überreicht das Willkommenspaket. Darin finden sich neben vielen Info-Flyern auch kleine Geschenke: zum Beispiel ein Traubenkernkissen und ein Paar Baby-Söckchen. Diese werden von Weinstädter Seniorinnen liebevoll selbst gestrickt. Eine Gruppe rund um Thea Cisch trifft sich jeden Montagnachmittag im Wilhelmine-Canz-Zentrum. „Das Willkommenspaket ist sehr persönlich und wurde mit einem deutlichen Bezug zur Stadt Weinstadt zusammengestellt“, sagt Margret Mack. „Das kommt bei den Familien wirklich gut an.“
Oberbürgermeister Michael Scharmann lobte die Arbeit der ehrenamtlichen Besucherinnen und Besucher und sieht sich durch die positiven Rückmeldungen der Eltern darin bestätigt, dass der Familienbegrüßungsdienst in Weinstadt ein voller Erfolg ist.
Auf dem Bild (v.l.): Ulrich Spangenberg, Leiter des Amts für Familie, Bildung und Soziales der Stadt Weinstadt; Michael Scharmann, Oberbürgermeister der Stadt Weinstadt; Melanie Egli, ehrenamtliche Besucherin; Margret Mack, eva-Koordinatorin des Familienzentrums Weinstadt; Silke Banning, eva-Bereichsleiterin; Beatrice Dolata, DHBW-Studentin im Familienzentrum Weinstadt.