Sich kennenlernen, fachlich austauschen und weiterentwickeln, darum geht es beim „Erasmus+“-Projekt unter dem Titel „Voneinander lernen – Ein europäischer Vergleich guter Praxis sozialpsychiatrischer Hilfesysteme zwischen Partizipation, Inklusion und institutionellem Zwang in verschiedenen Regionen und Netzwerken der sozialpsychiatrischen Versorgung“. Klingt theoretisch – ist praktisch. Im Januar fand das erste Netzwerktreffen in Stuttgart statt.
Drei Tage lang waren eine Gruppe von der Cooperativa sociale progest Turin und eine Gruppe vom Dr.-Babinski-Krankenhaus Krakau zu Gast bei der eva und dem Rudolf-Sophien-Stift. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, Mitgliedern der Selbsthilfe und der Sozialplanerin für Psychiatrie wurden die Arbeit im Gemeindepsychiatrischen Verbund vorgestellt und die Themenschwerpunkte aus Stuttgarter Perspektive beschrieben. Bei verschiedenen Workshops, unter anderem in einem Wohnheim und dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum Möhringen, konnten die Besucher die konkrete Arbeit vor Ort kennenlernen. Sozialpsychiatrische Stadtrundfahrten verschafften ihnen Einblicke in weitere Dienste und Einrichtungen.
All dies bot viel Stoff für spannende Gespräche. Gerade bei den Themen „Arbeitsangebote für Menschen mit psychischer Erkrankung“ und „Zwang in der Psychiatrie“ zeigen sich große Verschiedenheiten der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme, der Gesundheitsversorgung und der beteiligten Organisationen.
Der begonnene lebendige Austausch wird fortgesetzt. Dem Auftakttreffen werden weitere folgen, dann in Krakau und Turin. (red)