Neue Abteilungsleitung bei den Diensten für Menschen in Armut, Wohnungsnot und Migration: Peter Gerecke verabschiedet sich nach 34 Berufsjahren bei der eva in den Ruhestand, Christa Musch folgt ihm nach. Axel Glühmann bleibt als Co-Abteilungsleiter.
Die Abteilung Dienste für Menschen in Armut, Wohnungsnot und Migration bei der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) ist umfassend. Zu ihr gehören die Ambulanten Dienste in Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord und Nürtingen, die Fachberatung und Aufnahmehäuser Esslingen, das Internationale Beratungszentrum, die Stadtmission, die Häuser Christoph-Ulrich-Hahn, Wartburg, Immanuel-Grözinger, das Wichernhaus sowie die Zentrale Schuldnerberatung. Dass zur Stadtmission seit einiger Zeit auch eva’s Media-Raum gehört, um die digitale Teilhabe benachteiligter Menschen zu verbessern, oder dass es die Zentrale Anlaufstelle (ZAS) für neuzugewanderte und von Wohnungslosigkeit betroffene Unionsbürgerinnen und -bürger in Stuttgart gibt, ist wesentlich Peter Gerecke zu verdanken. Der langjährige Abteilungsleiter wurde kürzlich nach mehr als 34 Berufsjahren bei der eva in den Ruhestand verabschiedet.
Der diplomierte Sozialpädagoge Peter Gerecke hat 1990 beim Sozialdienst Wohnen der eva begonnen. Drei Jahre später wurde er Leiter dieses Bereichs, den er zum größten ambulanten Dienst der eva-Wohnungsnotfallhilfe ausbaute. Zuletzt war er Abteilungsleiter der Dienste für Menschen in Armut, Wohnungsnot und Migration gemeinsam mit Axel Glühmann.
Immer wieder Mut bewiesen
„Peter Gerecke hat sich um Dächer gekümmert“, fasste Sabine Henniger, Vorständin der eva, die vielen Aufgaben des scheidenden Abteilungsleiters bei der Abschiedsfeier zusammen. Wobei behaust sein mehr meine, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben: „Es heißt auch, Nachbarn zu haben und eingebunden zu sein.“ Als lösungsorientiert und engagiert lobte Pfarrer Klaus Käpplinger, Vorstandsvorsitzender der eva, den scheidenden Abteilungsleiter. So habe er immer wieder Mut bewiesen, wie auch kürzlich bei der ehemaligen Sportklinik in Bad-Cannstatt, die bald zur Flüchtlingsunterkunft werden soll. „Die eva macht das“, so Gereckes credo.
An das Grußwort von Mirjana Gajic vom Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart, die dem Kooperationspartner „unermüdliche Hingabe“ attestierte, schloss sich eine Würdigung durch Harald Wohlmann vom Caritasverband an, Sprecher der AG Freie Träger. Bei wichtigen Themen habe der Kollege und Freund Gerecke „hart argumentiert“, sich dabei aber immer als geduldiger und genauer Zuhörer erwiesen. Eine ideale Kombination für die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern. So sei letztlich die Zentrale Anlaufstelle ZAS ins Leben gerufen worden.
Die Zentrale Notübernachtung Stuttgart, ZAS und eva’s Media-Raum: Diese Projekte seien ihm besonders am Herzen gelegen, bekannte Peter Gerecke bei seinen Dankesworten. Es war mir eine Ehre, den Menschen zur Seite stehen zu können, die mir begegnet sind.“
Der Pflegebedarf steigt
Die neue Abteilungsleiterin Christa Musch wurde von den Vorrednerinnen und -rednern als erfahrene Kraft mit reichlich Expertise in anwaltschaftlichen Tätigkeiten vorgestellt. Als drängende Aufgabe in ihrem künftigen Amt sieht Musch erhöhte Pflegebedarfe für die wachsende Klientel der eva, zudem gezielte Angebote für kulturell immer vielfältiger werdende Zielgruppen, aber auch den Ausbau der Sicherheit aufgrund von steigenden Fällen von Fremd- und Selbstgefährdung. „Insgesamt gehe ich von einem höheren Invest aus, der aber nachhaltiger sein wird.“
Christa Muschs berufliche Laufbahn begann beim Amt für Wohnungswesen in der Verwaltung der Stadt Stuttgart, führte über den Caritasverband und ihr Studium an der Esslingen Hochschule zur eva, wo sie sich bei der Wohnungsnotfallhilfe einbrachte und in unterschiedlichen Einrichtungen wirkte. Nach einem Ausflug in die Altenhilfe übernahm sie die Leitung des Hauses Wartburg in Bad-Cannstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen und sozialen Herausforderungen. Die Abteilung der Dienste für Menschen in Armut, Wohnungsnot und Migration leitet sie gemeinsam mit Axel Glühmann. (jul)