Haus Flandernhöhe eröffnet – Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Problemen werden unterstützt, wieder in einen normalen Alltag zu finden
Esslingen. Auf der Esslinger Flandernhöhe ist in den vergangenen Monaten ein neues Wohnprojekt des Rudolf-Sophien-Stifts gebaut worden: das Haus Flandernhöhe. Das Rudolf-Sophien-Stift, ein Tochterunternehmen der Evangelischen Gesellschaft (eva), bietet im Großraum Stuttgart und im Landkreis Heidenheim individuelle Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen an. Auch das Haus Flandernhöhe richtet sich an Menschen mit seelischen Problemen, psychischen Erkrankungen und sozialen Schwierigkeiten, die hier in Zukunft ein Zuhause finden sollen. Im stationären Bereich der neuen Einrichtung stehen 24 Plätze zur Verfügung. Um die Bewohner darin zu unterstützen, ihr Leben wieder konstruktiv selbst zu gestalten, gibt es im Haus daneben sieben Appartements und drei Wohngemeinschaften mit weiteren 18 Plätzen. Hier können die Betroffenen ihren eigenen Haushalt führen und lernen, sich wieder eigenständig zu versorgen.
Das Haus Flandernhöhe ist eine Zwischenstation, ein vorübergehendes Zuhause. Es soll seinen Bewohnern Zeit und Raum geben, zu sich und in ein neues Leben zu finden. Noch sind die Apartments, Wohnungen und Zimmer der Einrichtung leer, schon bald aber werden die ersten Bewohner in das neu eröffnete Haus einziehen. Ziel des Wohnprojekts ist es, hier Menschen mit psychischen Erkrankungen, seelischen Problemen und sozialen Schwierigkeiten durch ihre Lebenskrise zu begleiten. „Hier haben sie Zeit, um wieder fit zu werden für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben mit eigener Wohnung und möglichst auch einem Job“, so Prof. Jürgen Armbruster, Geschäftsführer des Rudolf-Sophien-Stifts (RRSS).
Um möglichst flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen zu können, stehen im stationären Bereich der Einrichtung 24 Plätze zur Verfügung. Die Verantwortlichen haben daneben im gleichen Gebäude sieben Appartements und drei Wohngemeinschaften mit insgesamt 18 Plätzen konzipiert, die den Bewohnern ausreichend Raum und Möglichkeit geben sollen, ihr Leben wieder konstruktiv selbst zu gestalten. „Hier können unsere Klienten ganz eigenständig ihren eigenen Haushalt führen und wieder lernen, sich selbst zu versorgen“, betont Friedrich Walburg, der beim RRSS für das Haus verantwortlich ist.
Wichtig ist dabei insbesondere, eine klare Tagesstruktur vorzugeben, die den Betroffenen Stabilität in ihrem Alltag gibt und ihnen hilft, sich zu orientieren. Zu Beginn des Aufenthalts sind vermeintlich alltägliche Abläufe wie Körperpflege, Bettenmachen, einen Kaffee zu kochen oder das Zimmer in Ordnung zu halten für viele Bewohnerinnen und Bewohner bereits eine ausreichende und erschöpfende Tagesstruktur. Mit Hilfe verschiedener Angebote lernen sie dann behutsam Schritt für Schritt, wieder in ein eigenständig geführtes Leben zu finden. Beim Einzug bekommen die Bewohnerinnen und Bewohner zwei Bezugsbetreuer zur Seite gestellt, mit denen sie gemeinsam die individuellen Ziele erarbeiten. Jede und jeder von ihnen hat dabei die Möglichkeit, innerhalb der Einrichtung in ein Apartment oder in eine der Wohngemeinschaften zu wechseln. In diesem Umfeld können sich die Bewohner weiterhin in Richtung ihrer Ziele entwickeln. „In Krisenzeiten können sie dann auf Strukturen zurückgreifen, die sie schon kennen“, erklärt Friedrich Walburg.
Betreut werden die Bewohnerinnen und Bewohner von einem Team aus Sozialarbeitern, Krankenpflegern, Hauswirtschaftskräften und Arbeitserziehern, die langjährige Berufserfahrung aus den jeweiligen Bereichen mitbringen. Dazu kommen Fachkräfte, die in der Sozialpsychiatrie und klinischen Psychiatrie Erfahrungen erworben haben. Dieser interdisziplinäre Ansatz gewährleiste, so Friedrich Walburg, dass in der Einrichtung ein flexibles, komplexes und innovatives Gesamtkonzept umgesetzt werden kann. Um ganzheitlich arbeiten zu können, setzt die Einrichtung zudem auf diverse Kooperationen mit unterschiedlichen Ärzten und regionalen Krankenhäusern. In die Betreuung eingebunden sind außerdem auch Einrichtungen wie die Wohnungsnotfallhilfe, die psychiatrische Institutsambulanz der MediosKlinik Kirchheim sowie die gemeindepsychiatrischen Verbünde im Landkreis Esslingen. Weitere Kooperationen sollen bedarfsorientiert geprüft und geschlossen werden.
Zu den Angeboten im Haus Flandernhöhe gehört auch ein WohnCafé in einem Haus in der Nachbarschaft, das vom RRSS betrieben wird und sich in die Gemeinde öffnet. Einerseits soll sich den Klienten hier die Möglichkeit bieten, mit den unterschiedlichen Nachbarn rund ums Haus in Kontakt und ins Gespräch zu kommen, wie Friedrich Walburg erklärt. „Außerdem hoffen wir, dass das WohnCafé mit seiner besonderen Atmosphäre auch zu einem guten Miteinander der verschiedenen Bewohnergruppen im Haus beiträgt."