Ehemaliger langjähriger Aufsichtsratsvorsitzende der eva wurde 81 Jahre alt
Stuttgart. Die Evangelische Gesellschaft (eva) trauert um Werner Röhm. Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende der eva, Werner Röhm, ist am 19. Januar mit 81 Jahren verstorben. Röhm war insgesamt 31 Jahre Mitglied in dem Aufsichtsgremium, 24 Jahre hat er es geleitet. In dieses Ehrenamt brachte er seine langjährige berufliche Erfahrung als Geschäftsführer von HERMA ein. „Werner Röhm hat die eva mit vielen Ideen und Impulsen unterstützt und engagiert dazu beigetragen, das diakonische Profil der eva zu schärfen und sie zu einem großen diakonischen Träger auszubauen“, sagt Heinz Gerstlauer, Vorstandsvorsitzender der eva. „Wir denken in großer Dankbarkeit an das zurück, was Werner Röhm für die eva und weit darüber hinaus geleistet hat.“
Röhm wurde am 24. Februar 1936 in Stuttgart-Zuffenhausen geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Bereits in jungen Jahren hat er sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert, insbesondere beim Aufbau der ersten Jungenschaftsgruppe im neu entstandenen Wohngebiet Stuttgart-Rot und später in der offenen Jugendarbeit im Rahmen eines landeskirchlichen Versuchs-Projekts „Konfirmation mit 18“ in der Kirchengemeinde Stuttgart-Rot.
Nach seiner Bankausbildung und weiteren beruflichen Zwischenstationen trat Röhm 1973 beim Stuttgarter Selbstklebespezialisten HERMA ein. Von 1977 bis 2003 leitete er als Geschäftsführer das international agierende Unternehmen.
Im Jahr 1981 kam der Kontakt zur eva zustande – und sollte für beide Seiten über Jahrzehnte prägend sein: Zum 75. Bestehen von HERMA überreichte Werner Röhm damals im Namen des Unternehmens einen stattlichen Spendenscheck an die eva. Die Spende wurde als Startfinanzierung verwendet, um in Stuttgart-Vaihingen den ambulanten psychosozialen Dienst aufzubauen. Der damalige Gesamtleiter der eva, Pfarrer Otto Kehr, fragte den Mann aus der Industrie daraufhin, ob er sich vorstellen könne, dem Aufsichtsgremium der eva anzugehören. Werner Röhm konnte – und wurde 1981 zum Mitglied in den damaligen Gesamtausschuss, sieben Jahre später zu dessen Vorsitzendem gewählt.
Durch sein ehrenamtliches Engagement an der Spitze der eva habe er für sich nur gewonnen, hat er einmal gesagt. Zwar seien die Ziele von Wirtschaftsunternehmen und einem diakonischen Träger wie der eva sehr verschieden. „Doch Leitung, Führung und Organisation haben dieselben Herausforderungen. Deshalb konnte ich viel für meine unternehmerische Tätigkeit lernen und umgekehrt“, erklärte Röhm 2012, als er nach ereignisreichen Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender das Amt an seinen Nachfolger Prof. Ulli Arnold übergab. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für sein außerordentliches Engagement zum Wohle der eva wurde Werner Röhm bei seinem Abschied im Juli 2012 zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates ernannt.
Der verheiratete Vater von zwei Töchtern bekam für sein kirchliches und diakonisches Engagement weitere Auszeichnungen: Die Evangelische Landeskirche in Württemberg verlieh ihm die Johannes-Brenz-Medaille. Für sein ehrenamtliches Engagement bei der eva erhielt er 2006 das Kronenkreuz der Diakonie in Gold.