Silbernes Kronenkreuz für Ehrenamtliche des Tagestreffs Nürtingen
Nürtingen. Wer arm ist, vielleicht gar in Wohnungsnot, freut sich über einen Ort, an dem er sich aufhalten, wohin sie sich zurückziehen kann. Den finden Männer und Frauen in Nürtingen im Tagestreff der Evangelischen Gesellschaft (eva) in der Paulinenstraße 16. Dort treffen sie seit Beginn der Arbeit des Treffs auch Ehrenamtliche an, ohne deren Einsatz viele Angebote der Anlaufstelle nicht möglich wären. Eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ist jetzt mit dem Kronenkreuz in Silber ausgezeichnet worden, drei weitere Mitarbeiterinnen haben das Dankes-Zeichen der Diakonie schon im Herbst 2017 erhalten.
Christa Stolle engagiert sich seit zwanzig Jahren im Tagestreff. Sie weiß, dass für die Gäste hier zum einen die Beratung durch die hauptamtlichen Kräfte wichtig ist. Doch auch die leckeren Mahlzeiten, die von den Ehrenamtlichen vor Ort frisch gekocht werden, lösen bei den Gästen jeden Tag Freude aus.
Für die Nürtingerin ist die Gemeinschaft mit den anderen Ehrenamtlichen sehr wichtig. Zum Beispiel jene mit drei weiteren Frauen, denen im September 2017 das Kronenkreuz übergeben wurde: Margarete Böbel für 18 Jahre, Waltraud Scheider für 15 Jahre und Dorothea Becksmann für 13 Jahre Ehrenamt. Die vier Frauen haben in diesen Jahren nicht nur gekocht, sondern auch Kuchen gebacken und bei Festen geholfen. Und sie haben den Gästen des Tagestreffs etwas geboten, was diese sonst oft nicht kennen: eine Beziehung. Die reicht auch über den Tagestreff hinaus, erzählt Christa Stolle: „Wenn wir uns in Nürtingen treffen, dann grüße ich die Gäste des Tagestreffs laut und deutlich. Das löst bei anderen Passanten manchmal Verwunderung aus.“ Für die Menschen, die sie grüßt, ist es wichtig, gesehen und angesprochen zu werden. Das ist so ganz anders, als allein in der Stadt unterwegs zu sein. Und wieso engagieren sich die Ehrenamtlichen hier? Christa Stolle: „Mir macht es einfach Spaß, dabei zu sein.“
Das silberne Kronenkreuz ist kein Orden, sondern ein Zeichen des Dankes. Ursprünglich wurde es 1925 als Erkennungszeichen der Inneren Mission entworfen, des Vorläuferverbandes der Diakonie. Es wird in Württemberg vom Diakonischen Werk Württemberg verliehen und von den jeweiligen Mitgliedseinrichtungen übergeben. In Nürtingen hat Iris Maier-Strecker, die Abteilungsleiterin der „Dienste für Menschen in Armut und Wohnungsnot in der Region“ der eva, die Kronenkreuze überreicht.