Aktueller Jahresbericht der eva erschienen - Umfangreicher Magazinteil beleuchtet das Thema Grenzen in verschiedensten Facetten - Zahlenteil mit allen Zahlen und Fakten setzt auf Transparenz
Stuttgart. Mehr als eine Million Menschen sind im vergangenen Jahr nach Deutschland geflohen. Weil sie Krieg, Terror und Elend entkommen wollten, haben sie Grenzen überschritten – solche aus Zäunen und Stacheldraht, aber oft auch solche der eigenen Belastbarkeit. Der aktuelle Jahresbericht der Evangelischen Gesellschaft (eva), der jetzt erschienen ist, stellt das Thema Grenzen in den Mittelpunkt. Es betrifft nicht nur Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Alle haben tagtäglich mit Begrenzungen zu tun, Helfende genauso wie Ratsuchende.
Die große Flüchtlingsbewegung im vergangenen Jahr hat Spuren hinterlassen. Die Hilfesysteme sind an ihre Grenzen gestoßen, ab Sommer 2015 hat auch die eva quer durch ihre Dienste im Krisenmodus gearbeitet. Sei es bei der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Ausländer, sei es im Sozialdienst in den Sammelunterkünften, sei es bei berufsbezogenen Deutschkursen – es galt stets, schnelle Lösungen zu finden, ohne die qualitativen Standards aus den Augen zu verlieren.
Helfer, Ratsuchende: alle Menschen stoßen immer wieder an Grenzen, zum Beispiel an finanzielle oder gesundheitliche. Sie kämpfen mit Grenzen des Machbaren, mit fließenden und mit starren Grenzen. Wer seine Ziele erreichen will, muss manches Hindernis überwinden. Im sozialen Bereich müssen Helfende aber genauso verinnerlichen, Grenzen zu ziehen, um die eigene Balance nicht zu verlieren. In acht Porträts stellt der aktuelle eva-Jahresbericht Mitarbeitende und Klienten als „Grenzgänger“ in unterschiedlichsten Facetten vor. Da ist zum Beispiel der Stammgast von eva’s Tisch, der gegen Ausgrenzung und Einsamkeit ankämpft, und Trost in der Gemeinschaft im Haus der Diakonie findet. Da ist ein junger Theologe, der sich sein halbes Leben lang begrenzt fühlte und jetzt in einem Altenheim der eva den Ort gefunden hat, an dem er sich nicht mehr deplatziert fühlt. Da ist der Leiter der eva-Aidsberatung, der seit dreißig Jahren Menschen dabei begleitet, die unsichtbare Mauer zu durchbrechen, die aus Stigma und Vorurteil gebaut ist – auch heute noch.
Neben dem umfangreichen Magazin-Teil mit Porträts, Essay und Berichten aus den Abteilungen setzt die eva mit dem Beileger „Jahresabschluss 2015“ auf Transparenz. Der Zahlenteil enthält unter anderem die Bilanz 2015, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Übersicht, wofür und in welcher Höhe im vergangenen Jahr Spenden bei der eva eingegangen sind.
Die gedruckte Ausgabe des Jahresberichts 2015 kann bestellt werden bei Debora Friedrich, Telefon 07 11.20 54-3 16 oder per E-Mail an debora.friedrich@eva-stuttgart.de.