Projekt der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart gehört zu den zehn besten Projekten
Stuttgart. Das Projekt „Freizeitort Europaviertel“ der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart ist als eines der zehn besten Projekte beim Sozialpreis „innovatio“ ausgezeichnet worden. Das Streetwork-Projekt der Evangelischen Gesellschaft (eva) und des Caritasverbandes für Stuttgart hat als Finalist eine Prämie von 2.000 Euro erhalten. Der Hauptpreis von 10.000 Euro geht an den Hamburger Verein „Gefangene helfen Jugendlichen“.
Insgesamt 148 Projekte aus ganz Deutschland hatten sich in diesem Jahr für den ökumenischen Sozialpreis beworben. Die zehn besten wurden zur Preisverleihung am 29. November nach Berlin eingeladen – darunter auch das Streetwork-Projekt am Mailänder Platz.
Fast fünfzig Mitarbeitende der Mobilen Jugendarbeit hatten von April bis Juni 2016 in Absprache mit verschiedenen Projektpartnern Streetwork im Europaviertel gemacht. Drei Monate lang waren sie an zwei Tagen pro Woche hier unterwegs. Sie sprachen viele hundert junge Menschen an, fragten sie nach ihren Interessen und griffen mehrfach bei Konflikten deeskalierend ein. Das Institut für angewandte Sozialforschung (Ifas) der Dualen Hochschule Baden-Württemberg führte daneben Workshops mit Jugendlichen sowie mit Mitarbeitenden der Stadtbibliothek durch und befragte Jugendliche. Diese wünschten sich unter anderem berufliche Beratung, Sprachkurse oder Beratung bei Problemen zu Hause.
Ein zweijähriges Anschlussprojekt wäre sinnvoll – darin sind sich alle Beteiligten, darunter die Stadtbibliothek und die Polizei, einig. Dessen Finanzierung ist allerdings noch offen. Für das dreimonatige Projekt 2016 haben die Träger der Mobilen Jugendarbeit, die eva und der Caritasverband für Stuttgart, die Kosten übernommen. Die wissenschaftliche Begleitung wurde durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg finanziert. Ein künftiges Projekt kann dann umgesetzt werden, wenn es genügend Mittel von Stiftungen oder Projektgelder gibt. Erfreulich ist, dass es schon Förderzusagen von Stiftungen und Projektgelder in Höhe von insgesamt 275.000 Euro gibt. Diese werden allerdings nur dann ausbezahlt, wenn die Gesamtfinanzierung gesichert ist. Und dafür fehlen aktuell noch 120.000 Euro.
Der Sozialpreis „innovatio“ ist in diesem Jahr zum elften Mal verliehen worden. Schirmherren sind die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro wird durch die Versicherer im Raum der Kirchen, Bruderhilfe - Pax - Familienfürsorge, gestiftet. Gefördert wird der innovatio durch das evangelische Magazin „chrismon“ und die Bank im Bistum Essen.
Auf dem Bild unten (bei der Preisverleihung in Berlin - v.l.): Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland; Klausjürgen Mauch, eva-Bereichsleiter; Simon Fregin, Sozialarbeiter bei der Mobilen Jugendarbeit Sillenbuch; Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes; Jürgen Mathuis, Vorstandssprecher der Versicherer im Raum der Kirchen